Mit der Staufermedaille des Landes zeichnet Oberbürgermeister Julian Osswald die Präsidentin des Vereins Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt, Denise Rietsch, aus. Foto: rt Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrung: Vereinspräsidentin Denise Rietsch im Rathaus Freudenstadt mit Staufermedaille ausgezeichnet

In einer kurzen aber eindrucksvollen Feierstunde wurde im blumengeschmückten Sitzungssaal des Rathauses Freudenstadt die Staufermedaille des Landes an Denise Rietsch übergeben, Präsidentin des Vereins Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt.

Freudenstadt (rt). Denise Rietsch habe sich, so anerkannte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der Urkunde, um das Werk Heinrich Schickhardts, dessen Beitrag zur europäischen Geschichte und damit auch um das Land und seine Bürger verdient gemacht. Wo anders als in der höchst gelegenen Stadt der Völker verbindenden Schickhardt-Straße hätte diese hohe Ehrung erfolgen können, fragte Oberbürgermeister Julian Osswald, der nach einem Grußwort die Auszeichnung "mit Respekt und Anerkennung", wie er sagte, überreichte.

Erbauer von Freudenstadt

In Anwesenheit von Vorständen und Verwaltungsräten des Vereins, dem ehemaligen Landrat Gerhard Mauer und Reinhold Beck vom Heimat- und Museumsverein Freudenstadt erinnerte Osswald zunächst an das verdienstvolle Werk von Heinrich Schickhardt (1558 bis 1635), Baumeister der Renaissance, Architekt, Ingenieur und Städteplaner und nicht zuletzt Erbauer Freudenstadts.

Um sein Werk zu würdigen und in Erinnerung zu halten, wurde vor 21 Jahren der Verein Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt aus der Taufe gehoben, Denise Rietsch, bis heute Präsidentin dieses Vereins, hatte entscheidenden Anteil daran, so wie das Projekt auf Freudenstädter Seite vom damaligen Oberbürgermeister Erwin Reichert und Stadthistoriker Gerhard Hertel gefördert wurde. Heute gehören 25 Städte und Gemeinden in Frankreich und Deutschland und neuerdings auch in der Schweiz der Völker verbindenden Straße an, unter ihnen Herrenberg, Esslingen und Stuttgart, Montbéliard, Riquewihr und Horbourg-Wihr, Sitz des Vereins und Heimat von Denise Rietsch. Mit ehrenamtlicher Leidenschaft, so würdigte Osswald, setze sich die Präsidentin dafür ein, dass das Werk des großen Baumeisters, auch schwäbischer Leonardo da Vinci genannt, nicht in Vergessenheit gerät. Das geschehe durch Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, ein zweisprachiges Buch, durch Vorträge, eine eigene Zeitschrift und durch Veranstaltungen vielfältiger Art.

Zeichen der Versöhnung

Denise Rietsch, Mathematiklehrerin, gehöre einer akademischen Gesellschaft ebenso an wie der französischen Ehrenlegion. Sie versprach in ihren Dankesworten, nicht nachzulassen, das Werk Schickhardts zu pflegen, bekannt zu machen und "zweisprachig zu fördern". Mit Blick auf die Geschichte beider Länder verstand sie die Auszeichnung auch als ein Zeichen der Versöhnung, der Freundschaft und der Brüderlichkeit.

Den Schülern der Musik- und Kunstschule Freudenstadt, die mit ihrem Schulleiter Christian Pöndl die Feierstunde unter anderem mit den Europafanfaren musikalisch umrahmten, dankte Denise Rietsch mit einem charmanten Läc heln: "Gut spielen Sie". Anschließend trugen sich die Präsidentin und alle Gäste der Feierstunde ins goldene Buch der Stadt ein.