Die Musiklehrer unterrichten die Schüler auf digitalem Weg. Zur Musik- und Kunstschule kann derzeit niemand mehr.Foto: MuK Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Musik- und Kunstschule erstellt noch Konzept für Fachbereich Kunst / Wohlwollen der Eltern

Innerhalb von kurzer Zeit stellten die Lehrer der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt wegen der Corona-Krise zu einem gewissen Teil auf digitalen Unterricht um.

Freudenstadt. Wie viele andere Musikschulen im Land stand auch die Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt (MuK) vor der großen Frage, wie es nun weitergehen soll, weil die behördliche Anordnung einen regulären Unterrichtsbetrieb nicht mehr möglich machte, heißt es in einer Mitteilung von Christian Pöndl, dem Leiter der Einrichtung.

"Kreativität und Flexibilität" seien das Gebot der Stunde, teilt Pöndl mit. Der Unterricht im Fachbereich Musik wurde innerhalb einer Woche zum großen Teil auf Unterricht mithilfe digitaler Medien umgestellt, im Fachbereich Kunst werden noch Konzepte entwickelt.

Abwechslung im Alltag

Der alternative Musikunterricht werde von Schülern und deren Eltern zum allergrößten Teil wohlwollend angenommen und unterstützt. Dafür seien er und der Trägerverein der Schule sehr dankbar, weil ein Stillstand des Unterrichtsbetriebs die Musik- und Kunstschule und ihre auf freiberuflicher Basis tätigen Lehrer schnell an den Rand der Existenz bringen würde. "Im Gegensatz zu festangestellten Lehrkräften an kommunalen Musikschulen, welche das Glück haben, bei Freibestellung weiterbezahlt zu werden, fallen freiberufliche Künstler und Pädagogen schnell durch das Raster, auch was die Corona-Soforthilfe-Programme angeht", so der Schulleiter. Er sei stolz auf sein fast 30-köpfiges Lehrer-Kollegium, welches sich mit großem Engagement in die neuen Unterrichtsformen einarbeite und den Schülern im momentan eher monotonen Alltag eine erfrischende Abwechslung böte.

"Man muss aus jeder Situation immer das Beste machen. Und wie viele andere Menschen und Betriebe versucht das auch die Musik- und Kunstschule. Auch wenn der Instrumental- und Vokalunterricht mithilfe digitaler Medien niemals einen Präsenzunterricht ersetzen kann, so hilft er dennoch, den Unterrichtsbetrieb am Laufen und die Schülerinnen und Schüler motiviert zu halten", so Pöndl.

"Die ganz Fleißigen, die ihr Instrument nun mehrmals am Tag zum Üben auspacken, können in den Wochen der Schulschließung sogar richtig große Fortschritte machen." Was aber auf jeden Fall fehlen würde, sei das gemeinsame Musizieren, ob im Zusammenspiel zwischen Lehrer und Schüler oder in größeren Formationen wie dem Sinfonischen Jugendblasorchester. Das gäben selbst die besten Apps einfach noch nicht her. "Die erste Probe und das erste Konzert nach der Krise wird sicherlich ein ganz besonderes sein", so Pöndl.