Auf der Stuttgarter Straße wird bis in eine Tiefe von 80 Zentimetern der Untergrund ausgetauscht. Foto: Breitenreuter

Bauarbeiten: Boden der Stuttgarter Straße muss ausgetauscht werden

Freudenstadt - So einfach wie gedacht ist es nun doch nicht: Der Untergrund der Stuttgarter Straße ist nicht mehr tragfähig. Er muss daher ausgetauscht werden, bevor der neue Straßenbelag aufgebracht werden kann.

Bereits bei der Sanierung der Murgtalstraße hatte unlängst der Untergrund ausgetauscht werden müssen. Nach dem Abfräsen des Straßenbelags auf der Stuttgarter Straße hätten Plattendruckversuche ergeben, dass auch der dortige Unterbau den heutigen Anforderungen, vor allem durch den Schwerlastverkehr, nicht mehr gewachsen ist, erläutert Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und derzeit Herr über die Bauarbeiten in der Innenstadt. Der Boden müsse nun bis in eine Tiefe von rund 80 Zentimetern ausgetauscht werden.

Dass die Maßnahme notwendig ist, habe man laut Müller erst nach den Fräsarbeiten feststellen können. Es seien große Verformungen im Untergrund aufgefallen, so dass sich das Regierungspräsidium als Bauträger entschlossen habe, den Untergrund neu aufzubauen.

Zurzeit ist die Straßenbaufirma dran, den Boden auszuheben. Dabei kommen auch etliche Leitungen zum Vorschein. Eine Gasleitung wurde durch die Arbeiten bereits beschädigt. Der Aushub muss zunächst in ein Zwischenlager gefahren werden, das die Stadt im Gewerbegebiet Sulzhau eingerichtet hat. Laut Rudolf Müllers Schätzung müssen dort rund 500 Kubikmeter Boden hingefahren werden. Dann werden Proben genommen und geprüft, ob das Aushubmaterial belastet ist. Wenn das nicht der Fall ist, kann der Boden auf die Erddeponie gebracht werden. Liegen Belastungen vor, muss das Material je nach Art der Belastung einer bestimmten Entsorgung zugeführt werden.

Firma sichert Einhaltung der Termine zu

Die Beprobung und Entsorgung berühre aber den Bauablauf in der Innenstadt nicht, so Müller, der zudem überzeugt ist, dass sich die Bauarbeiten nicht verlängern werden. "Die Firma hat zugesichert, die Termine einzuhalten", sagt Müller. Nach dem Aushub wird an der Stuttgarter Straße ein grober Schotter eingebaut, darüber kommt – falls notwendig – ein Fließ und erst darüber folgt der Aufbau der Schichten für den neuen Straßenbelag. "Im Marktplatzbereich haben wir Glück gehabt", so Müller. Dort habe man den Boden nicht austauschen müssen.

Die alten Keller von manchen Häusern, die in die Stuttgarter Straße hineinragen, spielen bei den Bauarbeiten auch noch eine Rolle. Am Technischen Rathaus werde ein Keller zurzeit bereits beseitigt, erläutert Müller. Beim Gebäude "Stock zur Linde" seien noch Gespräche mit dem Eigentümer notwendig. Weiter stadtauswärts müsse man noch Schürfungen vornehmen, um die genaue Höhenlage der Keller festzustellen. Dies sei wegen der Leitungsführung, beispielsweise für die Straßenbeleuchtung, notwendig.

Voran geht es unterdessen im Bereich der Marktplatzes. Der Gehweg entlang der Mauer des unteren Marktplatz ist bis auf den Bereich bei der "Venus" fast fertig und kann inzwischen von den Fußgängern wieder genutzt werden. Der Belag auf der Seite des Stadthauses wurde abgefräst und soll bald neu aufgebaut werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck", betont Rudolf Müller. Denn man wolle erreichen, dass die große Kreuzzung mitten auf dem Marktplatz bald wieder begeh- und befahrbar ist. Die Fußgänger müssen sich so lange noch durch den Irrgarten von Absperrungen quälen.