2,1 Millionen Euro müssen Freudenstadt und Baiersbronn gemeinsam zusätzlich in die Gartenschau stecken. Auf jede der beiden Kommunen kommen daher Mehrkosten von etwas mehr als einer Million Euro zu. Wie es zu dieser Preissteigerung gekommen ist, mussten Verwaltung und Geschäftsführung nun den Stadträten erklären.
Die Gartenschau wird wohl deutlich teurer als geplant. Diese wenig erfreuliche Nachricht mussten Oberbürgermeister Julian Osswald (CDU) und Cornelia Möhrlen, die Geschäftsführerin der Gartenschau, am Dienstagabend dem Freudenstädter Gemeinderat überbringen. Voraussichtlich 2,1 Millionen Euro müssen Freudenstadt und Baiersbronn zusätzlich in das Projekt stecken– je Kommune also etwas mehr als eine Million Euro.
Dazu muss man wissen: Sinn und Zweck der Gartenschau ist es nicht, einen Gewinn zu erwirtschaften. Zwar stehen den zahlreichen Ausgaben auch Einnahmen gegenüber – zum Beispiel durch Kartenverkäufe. Letztendlich war von Anfang an aber klar, dass das Projekt einen Verlust erwirtschaften wird, der dann von den beiden beteiligten Kommunen ausgeglichen wird.
Genauere Planung
Zunächst war aber davon auszugehen, dass die Kommunen nur einen Verlust von vier Millionen Euro ausgleichen müssen. Zumindest hatten das erste grobe Schätzungen ergeben, die vor allem auf den Erfahrungen früherer Gartenschauen in anderen Gemeinden basierten.
Mittlerweile wurde aber eine deutlich genauere vorläufige Budgetplanung vorgestellt. Und laut dieser Planung müssen die Kommunen damit rechnen, letztendlich 6,1 Millionen Euro in das Projekt stecken zu müssen – also 2,1 Millionen mehr als in der ursprünglichen Schätzung.
Doch woran liegt es nun konkret, dass die Gartenschau wesentlich teurer wird? Schuld ist vor allem das aufwendige Mobilitätskonzept, wie Geschäftsführerin Möhrlen erklärte. So sei die Gartenschau 2025 mit keiner vorherigen Gartenschau vergleichbar. „Wir haben ein Höhen- und Wegeprofil, das es in dieser Form noch nicht gab“, so Möhrlen. „Das ist der Grund, weshalb wir ein Mobilitätskonzept brauchen, um Menschen ins Tal und durch das Tal zu bringen.“
Am Ende stimmte der Gemeinderat der höheren Finanzierung zwar einstimmig zu. Dennoch gab es aus den Reihen des Gremiums kritische Fragen: „Wie weit können Sie uns zusichern, dass es bei der einen Million bleibt?“, wollte Bärbel Altendorf-Jehle (BA) wissen.
Gemeinderat in der Falle
Wie sich bald herausstellte: Gar nicht. Denn dass es zu weiteren Kostensteigerungen kommt, konnte Oberbürgermeister Osswald nicht ausschließen. Viele Ausschreibungsergebnisse stünden noch aus. Und auch die Ticketeinnahmen könnten höher oder niedriger als geplant ausfallen. Auch Möhrlen stellte klar: „Wie die Gartenschau wirtschaftlich abschneidet, wird erst 2026 klar sein.“
Altendorf-Jehle drückte daher ihre Sorge aus, dass der Gemeinderat in eine Falle geraten könnte, so dass immer mehr und mehr Geld in das Projekt gesteckt werden muss. Die Antwort des Oberbürgermeisters fiel trocken aus: „In der Falle sitzen sie schon lange, da kommen sie nicht mehr raus.“