Nur ein kleines Häufchen von Mitgliedern vertrat die BUND-Kreisgruppe Freudenstadt bei der Hauptversammlung, dennoch soll es zumindest noch ein Jahr weitergehen. Foto: Frey

Kreisgruppe des BUND braucht Unterstützung. Großer Aufwand am "Eisenbahnweiher".

Freudenstadt - Die Zukunft der Kreisgruppe Freudenstadt des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist ungewiss. Für ein Jahr erklärten sich die Vorstandsmitglieder in der Hauptversammlung noch einmal bereit, weiterzumachen.

Nach der Auflösung aller Ortsgruppen des BUND ist im Kreis Freudenstadt nur noch die Kreisgruppe übrig. Deren Vorsitzender, Karl-Ernst Rothfuss, eröffnete die Hauptversammlung im Gasthof Bad in Christophstal und gab eine Übersicht über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Wichtigstes Thema war dabei der "Eisenbahnweiher" in Freudenstadt. Er liegt im Gebiet Nickentäle und diente früher als Wasserspeicher für die Dampfloks. Nachdem er teilweise zugewachsen war, hatte der BUND die Betreuung des Biotops, das vor allem von Fröschen zum Laichen genutzt wurde, übernommen. Da das Gelände um den "Eisenbahnweiher" nicht mehr kindersicher war, wurde er trocken gelegt. Zum Laichen reiche er aber noch aus, so Walter Trefz vom BUND.

Die Baumaßnahme sei mit großem Aufwand verbunden gewesen. Der finanzielle Aufwand für diese Maßnahme habe wohl die Erwartungen deutlich übertroffen, erklärte Vorsitzender Karl-Ernst Rothfuss. Die Kosten müssten zu großen Teilen von der Landesgruppe des BUND übernommen werden, da sie auch Eigentümerin aller Immobilien des BUND im Kreis Freudenstadt sei. Welcher Anteil letztlich von der Kreisgruppe Freudenstadt getragen werden müsse, sei derzeit noch nicht abzuschätzen.

Die sonstigen Aktivitäten der Kreisgruppe seien im Hinblick auf die geringen personellen Kapazitäten weiter reduziert worden, so Rothfuss. Walter Trefz habe noch verschiedene Themenexkursionen organisiert, die auch gut angenommen worden seien. Im neu gegründeten Repaircafé in Freudenstadt arbeiten einige Mitglieder des BUND mit. Diese Einrichtung wird nach Angabe des BUND auch gut angenommen. Eine weitere zeitraubende Aufgabe war die Räumung des Umweltzentrums in Freudenstadt, das im Laufe dieses Jahres aufgegeben werden soll. Es wird bisher von einem Förderverein getragen, der ebenfalls aufgelöst werden soll. Die geringen Aktivitäten der Kreisgruppe spiegelten sich auch im Kassenbericht wider, den Petra Reutlinger vortrug. Durch die Auflösung der Ortsgruppe Freudenstadt habe sich ein Überschuss ergeben, der voll in die Rücklagen eingeflossen sei. Kassenprüfer Henning Peters bescheinigte der Kassiererin eine einwandfreie Kassenführung und dankte ihr für ihre Arbeit.

Repaircafé erhält Spende

Auch der Vorsitzende und der weitere Vorstand wurden von den Mitgliedern vollständig entlastet. Beschlossen wurde, das Repaircafé mit einer Spende zu unterstützen. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Zukunft des BUND im Kreis Freudenstadt ungewiss ist. Der Vorsitzende Karl-Ernst Rothfuss rief den Mitgliedern noch einmal in Erinnerung, dass er sich übergangsweise für ein Jahr bereit erklärt hatte, den Vorsitz zu übernehmen. Es sei bisher aber nicht gelungen, eine personelle Verstärkung zu finden. Walter Trefz bat um einen Zeitaufschub, da er die Hoffung auf neue, jüngere Mitglieder noch nicht aufgeben wolle.

Da der Vorsitzende, alle Vorstandsmitglieder und Kassiererin Petra Reutlinger ihre Bereitschaft erklärten, noch ein weiteres Jahr dranzuhängen, wurde beschlossen, die Kreisgruppe noch nicht aufzulösen, sondern für ein weiteres Jahr bestehen zu lassen. In dieser Zeit solle geklärt werden, wie das Thema der Stellungnahmen des BUND, zum Beispiel zu Bauprojekten und Windkraftanlagen, künftig gehandhabt werden kann, sollte es zu einer Auflösung der Kreisgruppe kommen. Die Mitglieder dankten den Vorstandmitgliedern für ihre engagierte Arbeit und ihre Bereitschaft zur Weiterarbeit.