Beim Afrika-Fest auf dem Marktplatz wird auch wieder der Großpuppenspieler mit von der Partie sein. Foto: Archiv

Händler aus allen Gegenden des Kontinents bieten am 29. und 30. Juni ihre Waren an.

Freudenstadt - Beim mittlerweile 19. Afrika-Fest am Samstag und Sonntag, 29. und 30. Juni, auf dem Marktplatz gibt es Spezialitäten und Waren aus allen Teilen des Kontinents.

Das Grundprinzip ist in den fast 20 Jahren erhalten geblieben: Hilfe zur Selbsthilfe. Händler verkaufen ihre – zum großen Teil in eigenen Betrieben – in Afrika gefertigten Waren. Sie schaffen damit Jobs in ihren Ländern und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei, was sich auch auf die Flüchtlingsströme auswirkt. Wer Arbeit hat, kann sich und seine Familie versorgen und braucht nicht zu gehen.

Mit dem Standbeitrag finanzieren die Händler die Künstler und das Rahmenprogramm, das die Besucher anzieht, so die Kulturinitiative Freudenstadt, die das Afrika-Fest veranstaltet. Auch Essens- und Getränkestände gibt es wieder. Denn Einkaufen mache hungrig und durstig, und nichts sei authentischer als der Geruch fremder Speisen, so die Kulturinitiative weiter.

Organisatorische Probleme und Ärger wegen Gerüchten

Das Programm wird von der Sängerin Thabilé und David Gresna bestimmt. Auch die Trommler aus den Anfängen sind mit dabei, und natürlich darf Eunice Njeri, die Gospel-Sängerin aus dem Vorjahr, nicht fehlen. Auch der Großpuppenspieler wird wieder mit von der Partie sein. Es gibt ein Kinderprogramm, eine Kindertanzgruppe mit Victor Mwamba und weitere Überraschungen. Dabei bleibt der Grundanspruch erhalten: Es kommen nicht nur Menschen aus dem "schwarzen" Teil Afrikas nach Freudenstadt, sondern aus fast allen Gegenden von Süd bis Nord. Tuareg, Berber, Ashanti und Zulu: Man könne alle treffen, wenn man will, verspricht die Kulturinitiative.

Die Organisation des Fests werde nicht leichter, berichtet die Kulturinitiative. Bekommen die Händler ein Einreise-Visum? Müssen Bürgschaften für Rückreisen gestellt werden? Gibt es Embargos, die eine Teilnahme verhindern? Nach all den Jahren sind von den ursprünglichen Gründern des Festivals nur noch Brigitte Krebs, die für die enge Verbindung mit dem Freudenstädter Weltladen steht, sowie Hans-Peter Maier, der Vorsitzende der Kulturinitiative, mit dabei. Die ehrenamtliche Geschäftsführerin Susanne Albert zeichnet für die Bestellung der Händler und Künstler verantwortlich.

Helfer werden immer gesucht und sei es "nur" für den Auf- und Abbau oder das obligatorische Sonntagsfrühstück im Kreis der Händler, das auch für Besucher offen ist. Auch mit böswilligen Gerüchten haben die Organisatoren zu kämpfen, etwa denen, dass man nichts essen solle, weil da "Ebola drin" sei, oder dass es sich bei den Händlern um illegale Flüchtlinge handle. Davon wolle man sich aber nicht abhalten lassen, so die Kulturinitiative.