Die Übernachtungszahlen waren wegen Corona eingebrochen. Foto: Symbol-Foto:  Aycatcher – stock.adobe.com

Eigentlich sei man nach dem Rekordjahr 2019 in der Tourismusbranche in Freudenstadt positiv in 2020 gestartet, doch dann kam Corona, sagte Carolin Moersch, die stellvertretende Tourismusdirektorin, in ihrem Tourismusbericht für das vergangene Jahr in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

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Freudenstadt - Viereinhalb Monate lang sei der Tourismus zum Erliegen gekommen. Die Stadt sei halb tot gewesen.

91 114 Ankünfte wurden 2020 in Freudenstadt gezählt, im Vorjahr waren es noch 155 759. Die Zahl der Übernachtungen sank von 461 913 im Vorjahr auf 288 436. Die Auslastung habe bei 33,9 Prozent gelegen. Allerdings stieg in 2020 die durchschnittliche Verweildauer um 0,4 auf 3,2 Tage.

Profitiert habe Freudenstadt auch davon, dass der Auslandstourismus in der Pandemie fast gänzlich ausfiel. Auch auf die Schwarzwald-Plus-Karte ging Moersch ein. Vor allem Angebote im Freien wurden in 2020 genutzt. Unter den zehn meist genutzten Angeboten waren fünf aus Freudenstadt, darunter das Bähnle und der Neueinsteiger Adventure-Golf. Von den vorderen Plätzen vertrieben, aber immer noch unter den besten zehn, war das Panorama-Bad.

Neue Rundwege ausgeschildert

Wegen Corona habe es 2020 keine Kündigungen der Teilnahme an der Karte oder Betriebsschließungen gegeben, allerdings auch keine neuen Gastgeber, sagte Moersch. Aus anderen Gründen habe das Waldhotel Luise gekündigt, dafür seien im laufenden Jahr das Schwarzwald Hotel Freudenstadt und vier Ferienwohnungen dazugekommen. Neue Leistungsanbieter seien MB Outdoorsports mit Langlauf-Klassikkursen und Schneeschuhwanderungen sowie die Skilifte Kaltenbronn und das Besucherzentrums des Nationalparks.

Zwar habe es während Corona auch in der Freudenstadt Tourismus Kurzarbeit gegeben, aber dennoch seien viele Projekte umgesetzt worden, so Moersch. Dazu gehörten neben vielen Umbuchungen und Verschiebungen von Veranstaltungen unter anderem eine neue Beschilderung für zehn Rundwanderwege, eine Renovierung der Tourist-Info und neue Marketing-Kampagnen in sozialen Medien. Wurden so bis Ende 2020 500 000 nach bestimmten Kriterien ausgewählte Nutzer erreicht, sind es mittlerweile gut drei Millionen.

Neues Merchandise-Material

Angesprochen wurden etwa Gesundheitsbewusste, junge Paare und junge Familien. Außerdem wurden neues Merchandise-Material entwickelt und neue Arbeitskleidung entworfen.

Auch an den Veranstaltungen im Kurgarten, der Reihe "Kulturgarten", wolle man festhalten, sie weiter ausbauen und damit so viele Zielgruppen wie möglich erreichen, so Moersch. Oberbürgermeister Julian Osswald sagte, dass 2020 ein harte Zeit gewesen sei, aber eine Auslastung von 33,9 Prozent, das wünschten sich andere Städte auch ohne Corona. Carola Broermann (CDU) lobte, dass unter Moersch auf einmal Projekte möglich seien, die zuvor nicht gingen.

Wolfgang Tzschupke (FWV) sagte, die Freudenstadt Tourismus habe eine "Masse" bewegt.