Gemeinsam traten die Chöre am Ende des Konzertabends in der Taborkirche auf. Foto: Bidermann-Hoppart Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stücke erinnern in der Taborkirche am Weltchortag an das Ende des Ersten Weltkriegs

Zwei Ereignisse waren der Anlass für ein Chorkonzert in der fast vollbesetzten Taborkirche – der World Chorus Day (Weltchortag) und das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

Freudenstadt. Die Auswahl der Stücke passte zu dem Thema. Nach der Eröffnung des Konzerts mit der "Cantique de Jean Racine op.11" von Gabriel Fauré wurde das "Requiem op. 48", eine Komposition für Sopran- und Baritonsolisten mit Chor und Orgel, vorgetragen. Das Stück schrieb Fauré zwischen dem Tod des Vaters (1885) und seiner Mutter (1887). Auch wenn es Fauré ein Anliegen war, ein friedvolles Bild des Todes zu zeichnen, so ist die Musik doch tragisch und stellenweise dramatisch.

Gerade in der Taborkirche, wo der Chor im Rücken der Zuschauer auftrat, gewann die Musik eine eigene Bedeutung. Wie in einem Film ohne Bild wurden dramatische oder auch friedvolle Momente musikalisch stark erlebt. Den anschwellenden Tönen und dramatischen Momenten folgten Phasen der Zuversicht und Entspannung. Mit "In paradisum" ging das Requiem dann auch mit Zuversicht zu Ende.

Es folgte "Da pacem domine" von Charles Gounod, vorgetragen vom Frauenchor mit Orgelbegleitung. Dann wechselte die Szene, und der Chor "Vocaliesen" stellte sich vorne im Altarbereich auf. Acht Frauenstimmen füllten mit dem "Ave verum" von Camille Saint-Saëns die ganze Kirche.

Während die Tragik der letzten Stücke noch im Raum hing, wurde mit "Petit Magnificat" von Daniel Bonnet alles anders. Die Musik wurde moderner und bekam einen völlig anderen Rhythmus und damit eine Leichtigkeit, die den geänderten Zeitgeist repräsentierte. Die "Messe brève No 7 C-Dur" von Charles Gounod wurde vom Akzente-Chor vorgetragen. Die Messe besteht aus den klassischen Teilen wie "Kyrie", "Gloria", "Sanctus", "O salutaris hostia" und dem "Agnus Dei". Die Messe brève (kurz) wird dem Titel durchaus gerecht. Kein Stück dauert länger als fünf Minuten und auf das "Credo" verzichtet Gounod völlig. Es soll von der Gemeinde vorgetragen werden, liest man dazu.

Gänsehautgefühl kommt auf

Zum Abschluss des gelungenen Chorkonzerts traten alle Chöre gemeinsam mit dem "Psalm 150" von César Frank auf. Jeder Chor alleine konnte problemlos die Taborkirche mit Wohlklang erfüllen, aber als alle gemeinsam sangen, kam schon ein leichtes Gänsehautgefühl auf. Am Ende ließen es sich die Zuschauer nicht nehmen, ihrer Begeisterung für das gelungene Konzert freien Lauf durch anhaltenden Applaus zu lassen. Die Künstler würdigten dies mit einer Zugabe von Charles Gounod und verteilten sich für das letzte Stück im Kirchenschiff.