Soll abgerissen werden: die Villa Hauser. Foto: Denkmalverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Alt-Freudenstadt: Gespräch mit Denkmalschutzverein endet ohne Einigung

Freudenstadt. Die Bemühungen des Denkmalvereins Freudenstadt, eine Erhalt-Lösung für die Villa Hauser zu erreichen, sind vorerst fehlgeschlagen.

Wie berichtet, plant der Gesundheitspark Hohenfreudenstadt die Sanierung und Erweiterung seines historischen Ferienhotels Teuchelwald am Kienberghang. Dafür soll die dem "Teuchelwald" benachbarte und bauzeitgleiche Villa Hau aufgegeben und abgetragen werden, teilt der Denkmalverein mit.

Wesentlicher Grund für den Abriss des Gründerzeit-Gebäudes seien für die Trägergesellschaft die hohen Kosten für eine Sanierung des nicht denkmalgeschützten Hauses. Der Projektbetreiber verweise auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit und Brandschutzauflagen.

Dagegen hat der Denkmalverein Freudenstadt öffentlich Position bezogen und wegen des altvertrauten Ensemble-Bilds sowie heimathistorischer Bezüge auf eine Wahrung der "eindrucksvollen Hangbauten-Szenerie" gedrängt. Vor einigen Tagen kam es zu einem Treffen zwischen der Bauherrschaft und Hotelleitung mit einem Vertreter des Vereins für Kulturdenkmale, um mögliche Kompromisslinien zu sondieren. In einem eigens erstellten Papier "Modellüberlegungen Gebäude-Erhalt Villa Hauser" legen die Denkmalfreunde einige Szenarien dar, wie das Gebäude vor dem Abriss bewahrt werden könnte. Etwa, indem die sanierungsbedürftige Villa in ein "niederschwelliges Beherbergungs-Format" einfachen Standards, etwa Pilger-Kategorie, entwickelt würde. Vorteile dabei seien eine deutliche Kostenbegrenzung, welche eine Unterhaltung auf Dauer erschwinglich mache.

In die gleiche Richtung zielen Vorschläge, die Villa ausschließlich für das Personalwohnen zu nutzen oder die Wohnungen gleich ganz dem Wohnungsmarkt mietweise zur Verfügung zu stellen.

Die Verkaufsoption, bei der das Gebäude frei veräußert und eventuell auch in kommunaler Hand genutzt würde, "könnte zugegebenermaßen Koexistenz-Probleme mit dem benachbarten Hotelbetrieb aufwerfen", so der Verein.

Zum großen Bedauern des Denkmalvereins sei es im Gespräch mit Martha-Maria-Direktor Andreas Cramer und der Hotelgeschäftsführung nicht gelungen, eine Übereinstimmung zu erzielen.