Foto: Janna Wolf

Fußballfieber sorgt für heiße Nacht: Besucher feiern friedlich und ausgelassen. Programm kommt gut an. Mit Galerie

Freudenstadt - Das Stadtfest stand heuer am Samstag ganz im Einfluss des Fußballspiels Deutschland gegen Italien: Große Spannung, ausgelassene Stimmung und das Musikfeuerwerk als Höhepunkt des Abends.

Zwei Schläge benötigte Oberbürgermeister Julian Osswald um das Bierfass anzustechen und das Freudenstädter Stadtfest offiziel zu eröffnen. "Es ist das 41. Stadtfest und passenderweise nehmen 41 verschiedene Vereine und Institutionen daran teil", sagte Julian Osswald in seiner Eröffnungsrede. Besonders erwähnte er die von der Kreissparkasse Freudenstadt organisierten Begegnungsfreuden zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, die Jugendkulturbühne und die Falko-Traber-Show.

Osswald ging auch auf das traurige Ereignis des vergangenen Jahres ein, als nach einer Schlägerei ein junger Mann verstarb, was zur Absage des Stadtfests führte: "Die Freunde des verstorbenen Jungen haben eine Plakataktion organisiert die zu mehr Zivilcourage aufruft. Das ist eine tolle Aktion."

Ohne Frage war es ein Stadtfest der besonderen Art: Statt auf den Tanzflächen drängten sich die Besucher vor den Leinwänden oder Fernseher und verfolgten gebannt das Spiel der deutschen Mannschaft. Auch Oberbürgermeister Julian Osswald fieberte im Deutschland-Trikot mit. An allen Ecken des Marktplatzes versammelten sich mal große und mal kleinere Gruppen zur Fußballübertragung.

Mittelpunkt war jedoch die große Leinwand des KKC Titans Basketballvereins in der Nähe der Venus-Statue. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Menschen versammelten sich dort und desto größer wurde die Spannung. Umso lauter war auch der Freudenschrei der über den Marktplatz schallte, als Jonas Hector den letzten Elfmeter verwandelte.

Das anschließende Musikfeuerwerk setzte diesem Sieg die Krone auf. So schön, wie man es lange nicht mehr auf dem Freudenstädter Marktplatz gesehen hat. Nach Ende des Spiels füllten sich dann die Tanzflächen. Die Atmosphäre war ausgelassen und der deutsche Sieg wurde gebührend gefeiert. Vor allem die Band Lost Eden sorgte auf dem oberen Marktplatz für super Stimmung. Auf dem unteren Marktplatz kamen die Schlagerfans beim Auftritt von Oliver Thomas mit seiner Band auf ihre Kosten.

Der Stadtfest-Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Das trockene Wetter lockte viele Besucher, vor allem Familien, auf den Marktplatz. Kinder kamen bei der Kinderspielstraße am Schickhardtbau mit Hüpfburg und Rutschbahn auf ihre Kosten. Über ihren Köpfen sorgte die große Falko-Traber-Hochseilshow für Staunen. Am Abend zuvor hatte Falko Traber Tourismusdirektor Michael Krause mit auf eine Fahrt zum Stadtkirchenturm genommen und sich damit an ein zuvor gegebenes Versprechen gehalten.

Wie schon seit einigen Jahren präsentierte die Malteser-Rettungshundestaffel Rottenburg ihre Arbeit mit den Vierbeinern in mehreren kleinen Vorführungen. Auf dem oberen Marktplatz sorgte die Gruppe Melody Dices bei den Besuchern des Stadtfests mit Guggenmusik und knackigen Bläsersätzen für Schwung und gute Laune. Später sorgten die Arkadenjazzer und die Achertäler Party-Band für musikalische Unterhaltung.

Viel Applaus erhielt auch die Stadtkapelle Freudenstadt für ihr Konzert unter dem Motto "Muggaseggele", bei dem es auch die Uraufführung der "Muggaseggele(s)-Polka" gab.

Das Stadtfest verlief heuer insgesamt friedlich, so wie sich das die Organisatoren erhofft hatten. Das Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei mit verstärkten Kontrollen an den Eingangsbereichen und stärkerer Präsenz auch in der Umgebung des Fests scheint aufgegangen zu sein. Das Polizeipräsidium Tuttlingen meldete keine größeren Zwischenfälle.