Bei "Dance of GalaxXy" zeigten Tänzer im Alter von drei bis 18 Jahren ihr Können und ihre Freude am Tanzen. Foto: Günther

Tanz-Zentrum Hermann gibt Einblick in Jugendarbeit. Zwei Veranstaltungen komplett ausverkauft.

Freudenstadt - Einen beeindruckenden Beweis erfolgreicher Kinder- und Jugendarbeit präsentierte das Freudenstädter Tanz-Zentrum Hermann mit seiner Kindertanz-Show "Dance of GalaxXy". Die beiden Veranstaltungen im Freudenstädter Kurhaus waren ausverkauft.

Die Dimensionen der Aufführungen waren beeindruckend. Beteiligt waren mehr als 400 Kinder und Jugendliche und zahlreiche Betreuerinnen. Für die kleinen und größeren Künstler standen weit über 1000 Kostüme bereit. Die Mehrzahl der Teilnehmer wirkten in verschiedenen Tanzszenen mit. Zahlreiche Helferinnen standen im zur Umkleidekabine umfunktionierten großen Kursaal bereit, um beim Umziehen, Umschminken und Umfrisieren zu helfen.

Die ganze Woche über wurde im Kurhaus eifrig aufgebaut und geprobt. Der Erfolg der beiden Vorstellungen entschädigte Akteure und das Vorbereitungsteam für alle Mühen. Die Rahmengeschichte hatten in bewährter Weise Claudia und Marcia Hermann entwickelt: Nachts träumt die kleine Marie von einer Reise ins Weltall. Ihr Traum wird Wirklichkeit, und Marie begleitet die kleine Außerirdische Nanu auf ihren Abenteuern, ihren Heimatplaneten wiederzufinden.

Diese höchst kurzweilige Reise durch die Galaxien machte den Reiz der Tanzshow aus. Den beiden Protagonisten begegnet auf ihrer abenteuerlichen Reise auf jedem Planeten eine völlig andere Welt.

So entdecken sie den Candy-Planeten und bestaunen dort kleine Tänzer, die schwungvolle Darbietungen mit ihren Zuckerstangen aufs Parkett legen und beobachten, wie herrlich ausstaffierte Püppchen unter Lebkuchenhäusern und unter Zuckerbäumen swingen. Spielfreude und die Lust an Rhythmus und Bewegung kamen auch beim Tanz "Ich bin ein Gummibär" rüber, wie auch bei allen der 38 folgenden Tanzszenen.

In der Folge entdeckten Marie und Nanu Gestirne, auf denen golden und silbern gekleidete Außerirdische sich im Takt kantiger Raps rhythmisch bewegten. Beeindruckend bei allen Spielszenen war die Präzision, mit der auch kleinste Sequenzen ausgeführt wurden. Und absolut bewundernswert, wie exakt sich die kleinen Künstler an das Drehbuch hielten. Über die perfekten Übergänge zwischen den über 40 Bildern konnte das Publikum nur staunen. Da gab es keine Wartezeiten, die einzelnen Szenen flossen harmonisch ineinander über.

Während gerade noch eine Vielzahl blaugrüner Meerjungfrauen sich auf "Aquarius" melodisch bewegten, schunkelten einen Augenblick später Paare in Dirndl und Lederhose zu "Ein Stern, der deinen Namen trägt". Komplettiert wurde der künstlerische Eindruck durch eine Licht- und Tontechnik, die man in dieser Form in Freudenstadt selten zu sehen oder zu hören bekommt. Auch nach der Pause blieb die Handlung lebhaft, denn ehe Marie ihren neu gewonnenen Freund Nanu unversehrt auf seinem Heimatplaneten abliefern konnte, hatten die beiden noch einen weiten Weg über verschiedenste Sterne und Planeten vor sich.

Einen weiten Weg hat die Tanzshow "Dance of GalaxXy" vermutlich ebenfalls noch vor sich, beträgt die Entfernung von Shanghai nach Freudenstadt doch Luftlinie über 9000 Kilometer. Denn, wie Hardy Hermann in der Pause verriet, war er gebeten worden, in China bei der Einführung moderner Tanzshows mitzuwirken. Die 2017 in Freudenstadt aufgeführte Tanzshow wurde im Dezember vergangenen Jahres vor über 28  000 Besuchern in China aufgeführt. Vielleicht schafft es die neue Show auch dorthin.

Dass es auch in Freudenstadt trotz des enormen Aufwands in zwei Jahren eine neue Tanzshow geben wird, ließ Claudia Hermann durchblicken, als sie sagte: "Nach der Show ist vor der Show".