Vorstandsmitglied Ulrike Braatz, dPV-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Landesvorsitzende Renate Hofmeister, Regionalleiter Bernd-Jürgen Mackel und Oberbürgermeister Julian Osswald bei der Mitgliederversammlung im Kurhaus Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste regionale Mitgliederversammlung der Deutschen Parkinson Vereinigung im Kurhaus in Freudenstadt

Freudenstadt. Die erste regionale Mitgliederversammlung der Deutschen Parkinson Vereinigung des Landesverbands Baden-Württemberg für die Südwestregion fand im großen Kurhaussaal in Freudenstadt statt.

Im Foyer waren Infostände aufgebaut. Organisator Bernd-Jürgen Mackel, der die dPV-Regionalgruppe Freudenstadt leitet und Vorstandsmitglied im dPV-Landesverband Baden-Württemberg ist, begrüßte die rund 150 Mitglieder aus dem Südwesten. Oberbürgermeister Julian Osswald betonte, Selbsthilfegruppen seien unverzichtbare Gemeinschaften und nannte Mackel ein sehr rühriges und aktives Mitglied der Regionalgruppe. Osswald wünschte allen Anwesenden viel Kraft und Zuversicht bei der Krankheitsbewältigung sowie eine spannende Tagung.

Im Anschluss informierte Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Bundesgeschäftsführer der dPV, die in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen feiert, über die Organisationsstruktur des Verbands und über die Arbeit der Bundesgeschäftsstelle in Neuss.

Über die Bedeutung von Selbsthilfegruppen sprach Renate Hofmeister, die Vorsitzende des dPV-Landesverbands Baden-Württemberg. Sie wies darauf hin, wie schwierig es ist, Mitstreiter zu finden, die bereit sind, sich als Leiter einer Regionalgruppe zur Verfügung zu stellen.

Am Nachmittag hatten auch Interessierte, die kein dPV-Mitglied sind, die Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen. Ilona Csoti, Chefärztin der Gertrudis-Klinik Biskirchen, ging in ihrem Vortrag "Parkinson und Sexualität" sehr offen auf die Problematik ein. Sie legte den Zuhörern ans Herz, mit dem Partner offen über Probleme zu sprechen und sich nicht zu scheuen, Hilfe beim Arzt zu suchen. Es gebe medikamentös durchaus Möglichkeiten, Störungen zu beheben.

Über Tiefen-Hirn-Stimulation und Stammzelltransplantation informierte der ärztliche Direktor der Stereotaktischen Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, Guido Nikkah. Er erläuterte den Ablauf einer Tiefen-Hirn-Stimulation, bei der man dem Patienten zwei Elektroden im Hirn einsetzt. Diese werden mit einem unter die Haut verpflanzten Impulsgeber (Hirnschrittmacher) verbunden. Nikkah erläuterte, für wen und wann eine solche Operation in Frage kommt. Bei der Stammzellforschung gebe es bisher nur kleine Fortschritte.

Das Thema "Parkinson und Musik" bildete den Abschluss. Michael Schnippering, Diplom-Musik-Therapeut der AHG Klinik für Neurologie. Hilchenbach, betonte, dass es dabei nicht darauf ankomme, ein Instrument zu beherrschen, sondern dass bei Gruppensitzungen zum Beispiel ein gemeinsamer Rhythmus gefunden werde. In Einzeltherapiestunden bestehe die Möglichkeit, über das Singen die Aussprache und Verständlichkeit der Sprache zu verbessern. In Kombination mit psychotherapeutischer Behandlung könne die Beweglichkeit und Flüssigkeit der Bewegungen gezielt behandelt werden.

Das nächste Treffen der Parkinson-Selbsthilfegruppe Freudenstadt findet wegen der Ferien erst am Freitag, 2. September, statt. Treffpunkt ist im IKK-Gebäude, Haus des Handwerks, Wallstraße 10, in Freudenstadt um 15 Uhr im großen Konferenzsaal in der zweiten Etage.

Weitere Informationen: Bernd-Jürgen Mackel, Telefon 07441/91 48 45