Landrat Klaus Michael Rückert (links) und Kreisbaumeister Dieter Mengeringhausen sehen großen Sanierungsbedarf an der Schindelverkleidung des Landratsamts. Foto: Müssigmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreis saniert Außenwand des Landratsamts / Verbesserung der Dämmung und der Optik / Photovoltaikanlage kommt aufs Dach

Von Lena Müssigmann Freudenstadt. Die Südfassade des Landratsamts gleicht einem schlecht entschuppten Fisch: Die weißen Schindeln verlieren die Farbe, manche sind ganz abgefallen. Nun wird die Fassade grundlegend saniert für insgesamt 80  000 Euro. Zunächst habe man im Bauamt vermutet, es reiche, die Fassade abzustrahlen und neu anzustreichen. Aber bei genauerem Hinsehen sei bemerkt worden, dass viele der Schindelnägel durchgerostet sind. Außerdem sei die Außenwand nicht ausreichend gedämmt.

Landrat Klaus Michael Rückert blickt auf die Außenwand und sagt: "Wir haben in den letzten Jahren wenig investiert, jetzt müssen wir aufpassen, dass die Substanz nicht in die Knie geht." Deshalb habe sich die Kreisverwaltung für eine umfassende Sanierung entschieden. Kostenpunkt: 58 000 Euro.

Der Landkreis hätte für geringe Kosten ein einfaches Vorgehen wählen können: "Schindeln runter, Dämmputz drauf", sagt Kreisbaumeister Dieter Mengeringhausen. Das Gebäude sei nicht denkmalgeschützt, man sei nicht verpflichtet, die Schindeln zu erhalten. Aber man wolle als Landkreis mit gutem Beispiel vorausgehen und an der Optik, die typisch für die Bauweise im Nordschwarzwald ist, festhalten, erklärt auch Landrat Rückert.

Im September und Oktober werden die Handwerker anrücken, 170 Quadratmeter Schindelschirm entfernen und die Fassade mit 16 Zentimeter dicken Mineralfaserplatten verkleiden. Gleichzeitig werden 18 Fenster erneuert (18 500 Euro) und ein innenliegender Sonnenschutz installiert (3500 Euro). Mitarbeiter der Landkreisverwaltung berichten von deutlich spürbaren Luftzügen im Büro. Auf dem Weg zum "European Energy Award" (EEA), den der Landkreis eingeschlagen hat, ist das vermutlich nicht von Vorteil. Eine neue Dämmung ist im Zuge der Fassadensanierung ohnehin nach der deutschen Energieeinsparverordnung vorgeschrieben und sorgt voraussichtlich für effizientere Energienutzung im Verwaltungsgebäude.

60 Solarmodule werden installiert

Wenn das Gerüst schon steht, wird im selben Aufwasch eine Photovoltaikanlage auf das Dach oberhalb der Gauben gebaut. 60 Solarmodule mit einer Spitzenleistung von 15,3 Kilowatt werden installiert. Im Gebäude wird außerdem eine Tafel aufgestellt, auf der die jeweils momentan produzierte Solar-Strommenge angezeigt wird. Angezeigt wird die Leistung der nun neu zu installierenden Anlage, aber auch die von weiteren Modulen auf Kreisgebäuden.

Die Aufträge zu den Bauarbeiten wurden selbstständig von der Verwaltung vergeben, weil die Kosten unter der Grenze liegen, ab der im Kreistag über den Ausgabeposten abgestimmt werden muss.