Immer schön Abstand halten: Der Bademeister kontrolliert im Panorama-Freibad die Corona-Vorgaben. Foto: Stadtwerke

Betreiber ziehen erste Bilanz. Defizit in diesem Jahr größer. Etwa 200 Besucher pro Tag.

Freudenstadt - Das Panorama-Freibad ist nach langem Hin und Her im Gemeinderat seit dem 15. Juli wieder geöffnet. Die Badesaison läuft wegen der Corona-Pandemie allerdings deutlich anders als in den vergangenen Jahren. Die Betreiber ziehen nun eine erste Bilanz.

"Ob Corona oder nicht, das Panorama-Freibad ist ein Drauflege-Geschäft", erklärt Geschäftsführer Tobias Degout vom Bäderbetrieb. "Aber wegen Corona ist unser Defizit in diesem Jahr größer." In den vergangenen Jahren kamen normalerweise 1000 bis 1500 Badegäste am Tag. Da war neben dem Freibad aber auch der Innenbereich für die Gäste zugänglich. Das ist dieses Jahr nicht der Fall. Diese Saison sind es im Durchschnitt etwa 200 Besucher pro Tag, so Degout. Dennoch sei das Freibad an sonnigen Tagen den Umständen entsprechend gut besucht. Der Ticketverkauf, der nur über das Internet möglich ist, laufe bisher ohne größere Probleme, so der Geschäftsführer. Anders als befürchtet, kämen auch weiterhin zahlreiche ältere Gäste. "Die finden in der Regel jemanden, der für sie die Tickets online kauft", so Degout.

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Stadtrat Axel Reich (CDU) hatte in der Sondersitzung des Gemeinderats angeboten, dass Badegäste bei ihm im Fotolgeschäft vorbeikommen könnten, damit er für sie den Online-Kauf erledigen kann. "Fast täglich kommen Leute, um sich Tickets zu holen. Darunter sind auch junge Menschen und Touristen", erklärt er. Seit der Eröffnung habe er über 50 Buchungen erledigt. "Ich unterstütze das Freibad gerne dabei", erklärt Reich. Sein Angebot gilt auch weiterhin.

Trotzdem kommt es immer wieder mal vor, dass Badegäste ganz ohne Ticket an die Kasse kommen. Falls es noch freie Plätze gibt, versuchen die Mitarbeiter vor Ort, zusammen mit den Gästen dann noch ein Ticket über das Online-System zu kaufen, erklärt Degout. Das ist aber nicht immer möglich, weshalb einige Gäste auch wieder nach Hause geschickt werden mussten.

Zu Beginn der Öffnungszeiten bilden sich kleinere Schlangen vor dem Eingang. "Diese sind aber innerhalb kürzester Zeit abgearbeitet. Wegen unseres Ticketsystems müssen wir nicht abkassieren oder Daten erfassen. Das geht dann recht schnell", erklärt Christian Schebetka von den Stadtwerken.

Mitarbeiter mit Sprührucksäcken

Die Gäste, die es ins Freibad schaffen, halten sich an die vorgeschriebenen Regeln, berichtet Degout. Bisher wurde noch kein Gast wegen mehrfachen Regelverstößen aus dem Freibad verwiesen. Die strenge Kontrolle der Regeln kommt gut an: "Wir erhalten Lob von den Gästen. Sie sagen, sie fühlen sich hier sicher. Beschwerden gab es bisher nur wenige", so Degout.

Die Umsetzung der Corona-Vorgaben sorgt allerdings auch für einen höheren Personalaufwand. Laut Verordnung muss an jedem Becken ein Mitarbeiter die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Auch das regelmäßige Desinfizieren sei aufwendig, betont Degout. Spielgeräte, Beton-Sitzbänke oder der Handlauf müssten mehrmals täglich desinfiziert werden. Das geschieht beispielsweise in den Pausen zwischen den Öffnungszeiten. Mitarbeiter mit Sprührucksäcken arbeiten dann das Gelände ab. Dieser Mehraufwand vergrößere ebenfalls das finanzielle Defizit in diesem Jahr.

Laut Degout soll das Panorama-Freibad noch bis Mitte September offen bleiben. Bei gutem Wetter möglicherweise auch noch etwas länger. Am 15. September soll der Gemeinderat Freudenstadt dann über die Wiedereröffnung des Panorama-Bads und des Hallenbads in Wittlensweiler entscheiden. Für die Eröffnung des Panorama-Bads würden die Betreiber etwa zwei bis drei Wochen Vorlauf benötigen, erklärt Schebetka: "Es kann daher dazu kommen, dass zwischen der Freibad-Saison und dem Beginn der Hallenbad-Saison beide Bäder eine Zeit lang geschlossen bleiben."