Schlemmen nach Herzenslust: Viele Vorräte bereits nach dem ersten von drei Tagen aufgebraucht. Foto: Thomas Fritsch

Schlemmen nach Herzenslust: Viele Vorräte bereits nach dem ersten von drei Tagen aufgebraucht.

Freudenstadt - Beim Streetfood-Festival war der Besucherandrang so groß, dass die Lebensmittelvorräte vieler Anbieter bereits nach dem ersten Tag aufgebraucht waren.

Besucher jeden Alters strömten an allen drei Tagen auf den Oberen Marktplatz, um sich durch die kulinarischen Leckerbissen der rund 30 Foodtrucks und Stände zu probieren.

Die erste Veranstaltung dieser Art in Freudenstadt kam bestens an. Viele der Verkäufer hatten bereits Erfahrung mit derartigen Festivals, doch wurde mehrheitlich die Meinung vertreten, dass der Verkauf in Freudenstadt überdurchschnittlich gut laufe. Dazu trug sicherlich auch die Sonne ihren Teil bei. Sie meinte es gut und machte die Plätze unter den Sonnenschirmen besonders begehrt.

"Bisher hat sich der Anreiseweg gelohnt", bestätigte der Frankfurter Anthony Levy am Samstagmittag. Bei ihm gab es Wikinger-Brot mit Knoblauchsauce, die einem schon von weitem in die Nase stieg, und wahlweise Shrimps oder geräucherten Wildlachs. Levy ist jedes Wochenende auf solchen Festivals. "Freudenstadt ist aber ein kleiner Höhepunkt", findet er. "Die Leute hier sind wissbegierig, fragen und essen viel."

Mit Elchfleisch belegte Sandwiches gab es beispielsweise beim Verkaufswagen der Bäckerei Springmann – unter der Woche als "Vesperwägele" unterwegs –, die in Schenkenzell beheimatet ist. Auch Kunden, die sich für derart Ausgefallenes nicht begeistern lassen, wurden fündig. Ebenfalls im Angebot waren dreierlei Bullars. "Das sind schwedische süße Stückchen", erklärte Bäckermeister Raphael Springmann. Die zwei Jahre, die er in Schweden zubrachte, wirken sich merklich auf seine Arbeit aus. Dem Freudenstädter Publikum schien das zu gefallen. "Am Freitagabend war auch um 23 Uhr noch die Hölle los", so Springmann. Stefanie Fischers Schwester Sandra Schille erzählte begeistert: "Wir waren am Freitag komplett ausverkauft. Meine Schwester musste nachts Nachschub backen."

Mit glänzendem Truck aus Frankfurt angereist

Da verwundert es nicht, dass die beiden auf jeden Fall ein zweites Mal an einem Streetfood Festival in Freudenstadt teilnehmen würden. Fischer betreibt seit vier Jahren den Verkaufswagen "Ein Stück vom Glück". Dort bietet sie vor allem Cupcakes an. Christian Ulma rollte mit seinem glänzenden Truck aus Frankfurt an. Der Koch von "Mundpropaganda" betonte aber, dass er schon weitere Anfahrtswege zurückgelegt habe, um zu einem der derzeit so beliebten Streetfood Festivals zu gelangen.

Eiswürfel gehen schnell zur Neige

Aber auch bei Konzerten von Weltstars wie Beyoncé und Rihanna verköstigte Ulma die Besucher. Trotz dieser Erfahrungen lobte er die Veranstaltung in Freudenstadt: "Es war schon lange nicht mehr so gut auf einem Streetfood Festival. Wir hoffen, dass unsere Ware reicht." Diese Sorge hatte auch Sven Götz aus Stuttgart, der hauptberuflich frisch aufgebrühten T-Icy-Eistee in biologisch abbaubare Becher ausschenkt. Der Eiswürfelvorrat war bereits am Freitagabend aufgebraucht. Dabei kennt sich Götz mit Streetfood Festivals aus: "Das ist Nummer 34 dieses Jahr." Das beste Potenzial für diese Art von Veranstaltung sieht er tatsächlich in Freudenstadt.

"Es wurde gut Werbung dafür gemacht. Die Organisation war top", lobte Götz in den höchsten Tönen. "Wir würden auf jeden Fall wiederkommen." So denkt auch George Damacus-Kelemen, der die Inspiration für seine Gerichte wie beispielsweise Chili Cheese Fries, die aus regionalen Zutaten hergestellt werden, von Aufenthalten im Ausland mitgebracht hat. Zehn Jahre lang reiste er durch die Welt. Er betreibt den Marley’s Food Truck. Spaßend meinte er: "Man merkt, dass bei euch sonst nicht viel los ist!" Was diesen Punkt angeht, hat Freudenstadt am Wochenende ordentlich aufgeholt.