"The Gregorian Voices" sind in der Freudenstädter Taborkirche zu hören. Foto: The Gregorian Voices Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "The Gregorian Voices" gastieren in der Freudenstädter Taborkirche / Mehrfach ausgezeichnet

Freudenstadt. Das bulgarische Vokaloktett The Gregorian Voices gastiert am Sonntag, 14. Januar, ab 17 Uhr in der katholischen Taborkirche Freudenstadt.

Das international mehrfach ausgezeichnete Ensemble bietet ein erstaunliches Spektrum, das vom einstimmigen liturgischen Gesang bis zur Fünfstimmigkeit mit schallenden Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen reicht. Die Hörer werden in die längst vergangene Zeit der Klostermelodien, orthodoxen Gesänge und gregorianischen Choräle entführt. Der stilistische Bogen spannt sich weiter von geistlichen Werken der Renaissance und des Barock bis zu Andrew Lloyd Webber ins 20. Jahrhundert.

Eintauchen in die mittelalterliche Klangwelt

Acht Männer, in originale Mönchskutten gehüllt, schreiten den Gang zum Altar entlang. Stille. Die ersten wummernden Töne. Tiefer Bass. Glockenklare Stimmen. Das bulgarische Vokaloktett verspricht ein eindrucksvolles Gastspiel.

Der Zwiegesang von Bass, Bariton und Tenor breitet sich komplex und spannungsreich aus. Der stimmgewaltigen Formation von acht Sängern ist die klassische Gesangsausbildung anzuhören, heißt es in der Ankündigung des Veranstalters. Das Programm besteht aus klassisch gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen und Liedern der Renaissance und des Barock, die in lateinischer Sprache vorgetragen werden. Neben dem "Ave Maria" und dem "Ave Maris Stella" wird zudem das andachtsvolle Kyrie "Missa Orbis Factor" geboten.

Unter Gregorianik oder gregorianischem Choral versteht man den einstimmigen, unbegleiteten, liturgischen Gesang der katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Bis heute werden verschiedene Theorien zur Entstehung der Melodien diskutiert. Gesichert scheint, dass die Form der gesungenen Liturgie im Wesentlichen aus Rom stammt, wo sie zwischen dem 4. und dem frühen 8. Jahrhundert nach und nach entstand. Im klerikalen und im klösterlichen Leben des Mittelalters hatte das gesungene Lob Gottes, Laus Dei, den höchsten Stellenwert. Kleriker und Mönche widmeten viele Stunden des Tages und der Nacht dem Singen und der Weiterentwicklung der Liturgie.

Heute, 1200 Jahre nach der Blütezeit, lassen renommierte Chöre wie The Gregorian Voices diese faszinierende mittelalterliche Klangwelt wieder aufleben.