Lukas und Eddie Gauntt (von links), Florian Sitzmann, Adina Mitchell und Pamela Natterer begeisterten als "Eddie Gauntt & Friends" das Publikum in der evangelischen Stadtkirche. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Eddie Gauntt & Friends" geben Neujahrskonzert von ganz besonderer Strahlkraft / Facettenreicher Stilmix

Beim Neujahrskonzert von "Eddie Gauntt & Friends" in der evangelischen Stadtkirche in Freudenstadt stimmten die Musiker ihr Publikum mit besinnlichen Klängen auf das neue Jahr ein. Eddie Gauntt bekam dazu auch familiäre Unterstützung.

Freudenstadt. Gerade noch dem heftigen Schneetreiben ausgesetzt, erwartete die Konzertbesucher des Neujahrskonzerts von "Eddie Gauntt & Friends" in der evangelischen Stadtkirche eine ganz besonders friedvolle und anheimelnde Atmosphäre.

Dazu ein fantastisches Musikerlebnis, von solistisch vorgetragener klassischer Musik über den Crossover von Pop, Romantik und Singer-Songwriter-Songs bis hin zu Chorarrangements: Für jeden Geschmack war etwas dabei.

Christian Ruoss vom Musikhaus Rudert freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren, um Weihnachtslieder einmal anders und neu präsentiert zu bekommen und die fließenden Grenzen der Musik zum Motto "Sucht den Frieden und jagt ihm nach" zu genießen.

Zu hören war ein außergewöhnliches Konzert: "Klassik-Pop-Musical" im facettenreichen Stilmix, mit besonderen Arrangements und ausdrucksstarken Stimmen. Auch Gauntts Sohn Lukas war zu hören. Das wurde am Ende mit Standing Ovations belohnt.

Ein stimmliches Musikerlebnis par excellence

Die Musiker Eddie Gauntt, Opernbariton am Badischen Staatstheater Karlsruhe und allein schon ein stimmliches Musikerlebnis par excellence fand in seinen "Friends" musikalische Gegenstücke: Dazu gehörten Pamela Natterer (Frontsängerin von Gracetown), Adina Mitchell (jüngste Entdeckung der christlichen Musikszene) und Florian Sitzmann (Söhne Mannheims), der die Stücke arrangierte und am Flügel begleitete, sowie Lukas Gauntt.

Wunderschön war der Einstieg durch Eddie Gauntt mit dem Lied "Impossible Dream", in das auch sein Sohn Lukas mit einstimmte.

Eine musikalisch außergewöhnliche Mischung war bei "Soul Cake" zu vernehmen, bei dem Lukas Gauntt sang und Mandoline spielte. Dabei erinnerte seine Stimme ein wenig an Mark Foster und bildete einen interessanten Gegenpart zum Bariton seines Vaters.

Pamela Natterer faszinierte das Publikum mit ihrem Singer-Song-Writer-Lied "Postcard", bei dem sie eine Kostprobe ihrer ausdrucksstark-souligen Stimme gab. Humorvoll forderte sie das Publikum auf mitzumachen, was auch prompt erfolgte.

In die Weihnachtsstimmung zurückversetzend, überzeugte Adina Mitchell, deren Stimme an die junge Nena erinnerte, mit dem sehnsuchtsvoll gesungenen Lied "Ein Kind ist uns geboren", in das auch die anderen Musiker mit einstimmten.

Mitchells Violine kam bei mehreren Stücken zum Einsatz, wie auch bei "Starker Held und großer König", das von Eddie Gauntt eindrucksvoll interpretiert wurde. Dies war eine speziell arrangierte Version aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, wie Florian Sitzmann am Klavier sitzend erläuterte. Er begleitete anschließend Gauntt wunderbar.

Danach spielte Sitzmann eine faszinierende und emotionale Improvisation am Piano. Sie ging direkt von Herz zu Herz; Musik für das Seelenheil.

Alle Musiker in Freudenstadt, die mal solistisch oder in verschiedenen Besetzungen miteinander sangen, gaben vor den jeweils vorgetragenen Songs kleine Einblicke über deren Inhalt oder Entstehungsgeschichte. Dadurch wirkten die Lieder noch persönlicher und spiegelten die tiefe Liebe und Verbundenheit aller Musiker zu ihrem Schöpfer auf allen Ebenen des Seins wider.

Für Gänsehautmomente sorgte das Lied "Hauch des Himmels" – sanft und doch kraftvoll gesungen von Natterer und Mitchell. Verstärkt durch die Lichtsterne am Kirchenraumhimmel, wurde der Hauch nahezu spürbar.

Ein neues Arrangement eines ganz alten Lieds, war "Vom Himmel hoch", das beim Publikum gut ankam und ebenfalls mit viel Zwischenapplaus belohnt wurde. Mit neuem Text und neuer Melodie von Natterer versehen, wurde das "Gloria", bei dem alle gemeinsam weihnachtlich anmutend sangen.

Eine Klasse für sich war das von allen Musikern gemeinsam a-cappella vorgetragene "Maria durch ein Dornwald ging". Mit dem zunächst letzten Lied des Konzertes schickte Eddie Gauntt seine Stimme, von machtvoll bis sanft, bei "It Took a King to Make Me See" eindrucksvoll durch den Kirchenraum. Stehende Ovationen in Rekordzeit für alle Musiker waren der wohl verdiente Lohn.

Eine erste Zugabe war eine Sitzmann-Variation von "Merry Christmas", bevor Eddie Gauntt ganz in seinem Element den Operntitel "Nessun Dorma" erklingen ließ.