So sollen die Pergolen auf dem oberen Marktplatz aussehen. Foto: Zeichnung: MPS

Baustelle und Fußball-WM führen zu Entscheidung. Ab nächstem Jahr wird alles anders.

Freudenstadt - Zunächst die schlechte Nachricht: In diesem Jahr wird es in Freudenstadt kein Stadtfest geben. Dann die gute: 2019 soll alles viel schicker und besser werden. "Wir starten mit einem ganz neuen Konzept durch", so Tourismusdirektor Michael Krause.

Noch vor wenigen Wochen war nicht klar, ob es heuer ein Stadtfest, das am Wochenende 7. und 8. Juli geplant war, in abgespeckter Version geben wird. Bedingt durch die Baustelle in der Innenstadt und das Public Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft auf dem unteren Marktplatz habe man sich entschlossen, in diesem Jahr auf das Stadtfest ganz zu verzichten, teilte Michael Krause vor der Presse mit.

Seit etwa einem Jahr arbeitet der städtische Eigenbetrieb Freudenstadt Tourismus, der für das Stadtfest zuständig ist, mit der Agentur MPS an einem neuen Konzept für das Stadtfest. "Das Stadtfest braucht ein Facelift", sagt Jürgen Wünsche, Geschäftsführer von MPS, der in Freudenstadt bereits die "Nacht der Magie" auf die Beine gestellt hatte. Das Flair des neuen Stadtfests soll südländisch sein, schließlich liegt Freudenstadt in Süddeutschland, und die Arkadenbögen um den Marktplatz sind laut Wünsche an die italienische Stadt Bologna angelehnt.

Das Stadtfest wird in Zukunft zweigeteilt sein. Auf dem oberen Marktplatz werden die Gastronomen angesiedelt, auf dem unteren Marktplatz finden die Vereine ihr neues Domizil. Damit das Fest in Zukunft nicht mehr aussieht wie ein bunter Basar mit verschiedenen Zelten, Buden und Ständen, ist von der Firma MPS ein klares Konzept entwickelt worden.

Wie Jürgen Wünsche betont, wird man auf dem oberen Marktplatz bunt bespannte Pergolen finden, die an die Arkadenbögen anschließen. Darunter sitzt das Publikum, während die Gastronomen auf dem Platz ihre Bewirtungsstände unter Pagodenzelten aufbauen werden. Angestrebt wird, dass Freudenstädter Gastronomen die Bewirtung übernehmen. Falls sich nicht genügend beteiligen, ist auch an Teilnehmer von außerhalb gedacht.

Der Gastronomiebereich wird laut Wünsche so aufgebaut sein, dass auch keine Kühlwagen mehr zu sehen sind. Auf dem oberen Marktplatz sollen andere Speisen als "nur" die Rote Wurst serviert werden. Auf der Musikbühne soll es anspruchsvolle Musik geben. "Das kann auch Klassik sein", sagt Michael Krause.

Auf dem unteren Marktplatz findet man ab dem nächsten Jahr die Vereine mit einem Familienprogramm. Auch deren Stände werden sich unter weißen Pagodenzelten befinden, damit alles ein einheitliches Bild abgibt, wie Wünsche betont. Vereinseigene Zelte würden nicht mehr zugelassen. Man denke aber an eine größere Überdachung für das Publikum.

Auf dem unteren Marktplatz soll ein DJ-Tower für das junge Publikum aufgebaut werden, wo eventuell bereits am Freitagabend Musik gemacht werden könnte. Die Bühne befindet sich an der Stadtkirche. Die "Begegnungsfreuden" der Kreissparkasse soll es laut Krause wieder geben. Der Postmarktplatz ist im neuen Konzept nicht enthalten.

Freudenstadt Tourismus schafft Pergolen an

Die Pergolen für den oberen Marktplatz werden von Freudenstadt Tourismus angeschafft, so Michael Krause, und können in jedem Jahr wieder verwendet werden. Die Pagodenzelte können von der Eventagentur gepachtet werden. "Wir fragen ab, was benötigt wird und bauen alles auf", betont Jürgen Wünsche. Das habe den Vorteil, dass die Vereine nicht mehr so viele ehrenamtliche Kräfte zum Aufbau benötigen, ergänzt Krause.

Falls es beim neuen Stadtfest auch Schausteller geben sollte, sollen diese auf keinen Fall zwischen den Zelten stehen, sondern laut Wünsche auf der Straße oder auf dem Kasernenplatz konzentriert werden.

Michael Krause ist überrascht über das Verständnis bei Vereinen und Gastronomen dafür, dass das Stadtfest in diesem Jahr flach fällt. "Ich hatte mehr Widerstand erwartet", schildert er. Es habe sich auch gezeigt, dass bei allen Beteiligten der Wille vorhanden sei, etwas Neues zu machen, berichtet Jürgen Wünsche. Man müsse auch hinterfragen, ob das Stadtfest weiter Stadtfest heißen soll. Sommernachsfest wie früher gefällt dem Event-Experten besser.

Das neue Stadtfest soll über Freudenstadt hinaus wirken und Publikum anlocken. Mit Jürgen Wünsche und seiner Firma MPS habe man bei der "Nacht der Magie" hervorragende Erfahrungen gemacht, betont Michael Michael Krause. "Wir haben wirklich Großes vor", sagt er mit Blick aufs nächste Jahr.