Fräsarbeiten auf der Stuttgarter Straße. Der Verkehr wurde stadteinwärts auf die linke Fahrspur verlegt. Foto: Breitenreuter

Erneute Verzögerung bei Sanierung im Stadtkern. Krisengespräch mit allen Beteiligten geplant.

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt von Freudenstadt verzögert sich wohl weiter. Aus diesem Grund soll es demnächst ein Krisengespräch zwischen allen am Bau Beteiligten geben.

Freudenstadt. Eine Anfrage nach dem Baufortschritt an der Stuttgarter Straße von Stadtrat Wolfgang Tzschupke (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Tourismus und Soziales brachte es an den Tag, dass es beim Ausbau der Stuttgarter Straße ein Zeitproblem gibt. Oberbürgermeister Julian Osswald betonte, dass es jetzt erst mal entscheidend sei, dass die Straße wieder in beide Richtungen befahrbar wird. Die Martin-Luther-Straße, die eigentlich in diesem Sommer ausgebaut werden soll, sei nicht prioritär. Vielmehr müsse die Sanierung der Rappenstraße mit dem Anschluss der Wohnanlage "Am Rappenpark" umgesetzt werden.

August 2019 steht als Fertigstellungstermin auf den großen Baustellenschildern vor den Toren der Innenstadt. Wegen den umfangreichen Arbeiten mussten die Schilder, auf denen zunächst 2018 stand, schon einmal geändert werden. Muss jetzt das Datum auf 2020 korrigiert werden?

"Nein", sagt Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, der die gesamten Bauarbeiten begleitet, auf Anfrage unserer Zeitung. Momentan gebe es "Abwicklungsprobleme" auf der Ebene des Regierungspräsidiums als Bauträger und der Baufirma. Diese wolle man jedoch in einem Krisengespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums, der Baufirma, des Planungsbüros, den Stadtwerken und der Stadtverwaltung klären. Ziel sei es, die "Baumaßnahme zu optimieren".

Baufirma soll mit mehr Personal anrücken

"Wir haben ein wenig Herzklopfen", gibt Müller zu. Die Restarbeiten an der Stuttgarter Straße wolle man aber in ein "optimales Zeitraster" bekommen. Dabei werde man darauf bestehen, dass die Baufirma mit mehr Personal anrückt. Am Mittwoch wurde der Verkehr stadteinwärts auf die linke Fahrspur gelegt und die Fräsarbeiten auf der anderen Spur erledigt. Doch auch von der Kreuzung Bahnhofstraße bis zum Anschluss an den vierspurigen Ausbau an der Ringstraße stehen noch Arbeiten an. Bisher sei man dort nur von einer neuen Straßendecke ausgegangen, doch jetzt seien wohl auch Leitungssanierungen notwendig, erläutert Rudolf Müller.

Probleme gab es im Verlauf des Ausbaus der Stuttgarter Straße mehrfach. Vor allem die an manchen Gebäuden in die Straßenfläche ragenden Keller machten den Bauarbeitern zu schaffen. Die Keller seien jetzt aber alle zurückgebaut oder überdeckelt worden, so Müller. Auch die aufwendigen Arbeiten an der Kreuzung beim Amtsgericht seien weit fortgeschritten. Wenn die Blaicherstraße wieder offen ist, sei auch die Situation für die Anlieger und Geschäfte wieder besser. Durch den Winter habe es zudem kleine Rückschläge gegeben.

Der Ausbau der Rappenstraße mit Anbindung des "Rappenparks" sei zwar ein eigenständiges Projekt, habe aber Priorität, erklärt Rudolf Müller. Gemeinsam mit dem Projektentwickler sei bereits eine Ausschreibung erfolgt. Demnächst fänden dort die Anliegergespräche statt. Wann jedoch die Martin-Luther-Straße bis zum Stadtbahnhof ausgebaut wird, vermag Rudolf Müller derzeit nicht zu sagen. Eigentlich sollte dies der letzte Abschnitt der Sanierung der Ortsdurchfahrt in Freudenstadt sein.