Die SPD begrüßte das Wohnbau-Projekt für 15 Familien an der Gottlieb-Daimler-Straße. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mangel an bezahlbaren Wohnungen eines der größten Probleme

Freudenstadt. Mit Blick auf das derzeit entstehende Neubaugebiet Sonnenhalde fordert der SPD-Ortsverein Freudenstadt die Gründung einer Wohnbau-Gesellschaft in Genossenschaftsform durch die Stadt.

Die Mitgliederversammlung stimmte einhellig einem Antrag von Reiner Ullrich zu, in dem die SPD-Fraktion aufgefordert wird, sich im Gemeinderat für die Gründung einer solchen Genossenschaft einzusetzen. Eine Gesellschaft zum Bau von Wohnungen zu erschwinglichen Preisen hatte bereits Fraktionsvorsitzender Eberhard Haug in seiner Haushaltsrede gefordert.

Wie bei der Mitgliederversammlung im Hotel Schwanen (wir berichteten) aus zahlreichen Wortmeldungen hervorging, wird der Mangel an bezahlbaren Wohnungen und Mietwohnungen in Freudenstadt als eines der größten aktuellen Probleme der Stadt empfunden.

"Es gibt in Freudenstadt Leute, die sich nicht im Rappenpark eine Wohnung kaufen können", meint Ulli Kornhaas. Reiner Ullrich nannte es eine Aufgabe der Daseinsfürsorge, für Menschen, die kein Eigentum fürs Wohnen bilden könnten, Wohnraum zu schaffen. Dafür müssten Sozialdemokraten einstehen.

Den Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen hätten die Kommunen selbst verschuldet, als sie sich von städtischen Sozialwohnungen und Grundstücken zugunsten von Privatisierungskonzepten verabschiedeten. Dem könnte mit einer genossenschaftlichen Wohnbau-Gesellschaft abgeholfen werden. Dabei müsse man jedoch auch auf eine sozial ausgewogene Durchmischung achten.

Eine soziale Pflichtaufgabe der Kommunen

Stadträtin Anita Zirz sah im Bereitstellen von günstigen Wohnungen eine soziale Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden. In Freudenstadt reiche es nicht aus, wenn sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach einem privaten Investor begebe, sie versprach sich mehr und nachhaltigeren Erfolg durch den Einsatz einer Wohnbaugesellschaft in Genossenschaftsform.

Fraktionsvorsitzender Eberhard Haug verwies darauf, dass die Stadt mit dem Wohnbau-Projekt für 15 Familien an der Gottlieb-Daimler-Straße einen Anfang gemacht habe, den die SPD durchaus begrüße. Das dürfte jedoch nicht das einzige Modell bleiben.