Wünsch dir was: Lena aus Loßburg hilft einen Nachmittag im Freudenstädter Tierheim

Hund, Katzen, Kaninchen und eine Schildkröte – was Haustiere angeht, ist die elfjährige Lena Franz eigentlich schon ein Profi, kümmert sie sich doch um all diese Tiere bei sich zu Hause in Loßburg. Dennoch wünschte sie sich bei "Wünsch dir was", einer Aktion des Schwarzwälder Boten und der Kreissparkasse Freudenstadt, einen Tag im Tierheim in Freudenstadt helfen zu dürfen. Eine Unbekannte ist sie aber auch dort nicht. Regelmäßig gehen Lena und ihre Mutter mit Hunden aus dem Tierheim Gassi.

Der Nachmittag im Tierheim beginnt mit einem Rundgang durch die Gebäude. Anne Schütte, stellvertretende Leiterin des Tierheims, zeigt als Erstes die "Quarantäne-Box". Hier kommen die Hunde, die ganz neu im Tierheim sind, erst einmal hin. Die anderen Hunde, erklärt Schütte weiter, sollen möglichst zusammen in den Ausläufen sitzen. Einige "Pensionshunde", deren Besitzer im Urlaub sind, sind ebenfalls gerade im Tierheim zu Gast. Auch einen "Behandlungsraum" gibt es. Ein Tierarzt komme zum Beispiel für Impfungen ins Tierheim. Der Arbeitstag startet übrigens früh – um 7 Uhr beginnen die Mitarbeiter damit, die Hundeboxen sauber zu machen.

Weiter geht es beim Rundgang in das neue Katzenhaus, das sich noch im Bau befindet. Später sollen hier sowohl Katzen als auch Kaninchen und Meerschweinchen Platz finden. Derzeit müssen sich die Katzen einen etwas kleineren Raum teilen. "Verstehen sich die Katzen denn alle?", fragt Lena. Diese Frage kann Schütte mit "Ja" beantworten. Jede Katze, die zur Vermittlung ist, hat einen Namen. Nebenan steht das "Wildkatzenhaus" mit Katzen, die nicht zur Vermittlung sind und die kommen und gehen, wann es ihnen passt. Der Stall für Kaninchen und Meerschweinchen im Außenbereich steht im Moment leer. Grundsätzlich könne das Tierheim – solange das neue Katzenhaus noch nicht fertig ist – keine Kaninchen und Meerschweinchen aufnehmen, die zuvor nur im Haus gehalten wurden, erklärt Schütte, die Tiere würden sich sonst erkälten.

Für die junge Helferin und die Mitarbeiterin ist es aber keineswegs zu kalt – mit Schäferhundmischling Maggie und Malteser Chico machen sie sich auf zu einem Spaziergang. Nahe des Tierheims befindet sich eine eingezäunte Wiese, die früher dem Schäferhundeverein gehörte. "Hier können wir die Hunde nicht nur frei laufen lassen, sondern auch mit ihnen trainieren", berichtet Schütte. Hunde, die gut hören, würden schneller ein neues Zuhause finden. Eine Trainingsform ist das sogenannte "Agility": Die Hunde laufen durch einen Parcours über Wippen, springen über Hürden oder kriechen durch Tunnel.

Ob sich ihr Hund und ihre Katzen denn vertragen, möchte Schütte von Lena wissen. "Eigentlich schon", sagt Lena lachend, "aber unser Hund ist manchmal ein bisschen zu wild." Welche Hunde sind denn am besten zu vermitteln? Kleine Hunde und Hunde mit hellem Fell, antwortet Schütte. Warum das so ist, könne sie sich aber auch nicht erklären.

Zum Aufwärmen geht es in das Büro des Tierheims. Dort entspannt sich nicht nur der Hund von Anne Schütte in seinem Körbchen, sondern die stellvertretende Leiterin bringt auch noch vier Babykatzen in einem Körbchen mit. Die gerade einmal drei Monate alten Kätzchen sind Fundtiere und ohne ihre Mutter ins Tierheim gekommen, daher sind sie auch schon zu vermitteln. Normalerweise bleiben Katzenbabys bei ihrer Mutter, bis sie zwölf Wochen alt sind, erklärt Schütte.

Zum Abschluss besucht Lena noch einmal die Hunde. Schütte zeigt einige Tricks, die die Tierheim-Mitarbeiter den Hunden beigebracht haben; zum Beispiel, dass sich die Hunde auf Kommando im Kreis drehen können.

Nach anderthalb Stunden wird Lena wieder abgeholt. Viel zu früh eigentlich – es gibt doch noch so viele Hunde und Katzen zum Kuscheln.