Foto: ©Schwarzwälder Bote / Karte: maps4news.com/©HERE

Bürgermeister stellen Masterplan vor. Büro Planstatt Senner gewinnt Ideenwettbewerb.

Freudenstadt/Baiersbronn - Der "Masterplan Gartenschau 2025 Freudenstadt-Baiersbronn" steht. Am Samstag gab das Preisgericht die Sieger des Ideenwettbewerbs bekannt und präsentierte in einer Ausstellung auch gleich deren Pläne für ein erlebnisreiches Forbachtal.

Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf und Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald hatten mit einem Teil der 30 Fachpreisrichter in den Rosensaal zur Pressekonferenz eingeladen. Mit dabei Johann Senner vom Überlinger Büro Planstatt Senner, das mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, und Urs Müller-Meßner von der Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Kienleplan GmbH Stuttgart und Gornik Denkel Landschaftsarchitekten (GDLA) Heidelberg, dem zweiten Preisträger des Wettbewerbs. Planstatt Senner hat übrigens auch den Gewässerentwicklungsplan Forbach und Sankenbach erstellt.

Beide Büros stellten ihre Pläne und Ideen für die Gartenschau 2025, die Freudenstadt und Baiersbronn miteinander verbinden soll, vor. "Wir sind einen wesentlichen Schritt zur Realisierung der Gartenschau vorangekommen", freute sich Michael Ruf bei der Präsentation der Preisträger, die die Fachpreisrichter – Landschaftsarchitekten, Verkehrsplaner, Vertreter von Landratsamt, Kreisforstamt, Stadt- und Gemeindeverwaltung sowie Gemeinderäte und Bezirksbeiratsvorsitzende – tags zuvor nach ausführlicher Prüfung ausgewählt hatten.

Ein Architektenwettbewerb sei die beste Möglichkeit, an qualitativ hochwertige Planungen zu kommen, stellte der erste Fachpreisrichter Hubert Möhrle fest. Dass nur wenige Büros – insgesamt waren es fünf – an dem von der Stadt Freudenstadt, der Gemeinde Baiersbronn und dem Land Baden-Württemberg ausgelobten Ideenwettbewerb teilnahmen, habe an der schwierigen und anspruchsvollen Aufgabenstellung gelegen, war er sich sicher. Denn schließlich handle es sich bei dem Gebiet um "eine nicht mehr jungfräuliche Landschaft und eine Kulturlandschaft, die alles Mögliche schon mitgemacht hat", samt Forbach, Wegen und Bauten aus frühindustrieller Zeit.

Kleinigkeiten entscheiden

Relativ früh habe man sich von zwei Arbeiten getrennt, ließ Möhrle wissen. Drei kamen in die engere Wahl. Am Ende entschieden Kleinigkeiten. Das Rennen machte "Planstatt Senner", weil es, wie der Fachpreisrichter erklärte, "die Kraft des Forbachs" am besten genutzt habe, die Verbindung zwischen Freudenstadt und Baiersbronn am besten gelungen sei und mit der Idee für eine Seilbahn über das Tal eine geniale Verkehrsverdingung dargestellt wurde, die ganz neue Einblicke in die Landschaft bietet. Obwohl der Masterplan steht, stellte Möhrle klar: "Der Dialog beginnt erst jetzt!" "Ich glaube, wir haben eine gute Wahl getroffen", zeigte sich Oberbürgermeister Osswald nach der Bekanntgabe der Preisträger, zu der auf dem dritten Platz auch das Büro Planorama Landschaftsarchitektur aus Berlin gehörte, überzeugt. Der Masterplan liefere nun überspannende, übergreifende Ideen für den gesamten Raum. Jetzt gelte es, die Details zu planen und Einzelprojekte zu vergeben.

Davor muss aber das gemeinsame Gremium aus Stadt- und Gemeinderäten erst noch die Entscheidung der Fachpreisrichter für gut befinden und einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss an die beiden Gremien fassen. Dies soll in einer Sitzung am 24. September geschehen. Im Oktober steht dann die finale Abstimmung in den Gemeinderäten in Freudenstadt und Baiersbronn an.

Denn letztlich entscheiden sie darüber, welcher Plan der beste ist. Es könne durchaus auch sein, räumte Osswald ein, dass auf Ideen des zweiten Preisträgers zurückgegriffen werde. Und dann sind da ja auch noch die Bürger. Sie sollen, versprach Michael Ruf, intensiv in die weitere Planung mit einbezogen werden, um eine "Identifikation der Menschen mit der Gartenschau zu erreichen".

Von Idee begeistert

Schließlich finde in dem Gebiet Leben statt und die Menschen müssten während der Bauphase und auch während der Gartenschau ihre Häuser erreichen, ergänzte Julian Osswald, der von der Idee, das Tal mit einer Seilbahn zu überspannen, total begeistert schien. Es wäre, wie er bemerkte, die längste Seilbahn in Baden-Württemberg und auch in Bayern – sofern sie realisierbar wäre. Osswald sprach von einer "unglaublichen Qualität fürs Tal". Doch auch ohne Seilbahn sei die Verbindung gelungen. Baiersbronns Bürgermeister brachte es am Ende auf den Punkt. "Jetzt geht die Arbeit erst los. Die Grundlage haben wir und das Büro haben wir."

Für ihre Platzierungen erhalten die Wettbewerbsteilnehmer ein Preisgeld. Der Erstplatzierte bekommt 35.000 Euro zuzüglich einer Aufwandsentschädigung von 6000 Euro. Für den zweiten Platz gibt es insgesamt 26.000 Euro und für den dritten 21.000 Euro. Alle anderen Teilnehmer erhalten ebenfalls 6000 Euro als Aufwandsentschädigung.