Tourismus: Hotel Langenwaldsee baut Saunabereich und stockt Zimmerzahl auf / Tunnel für die Gäste / Plan für altes Freibad

Trotz der gerade schwierigen Rahmenbedingungen für Gastronomen und Hoteliers investiert Familie Kaltenbach zukunftsweisend in ihr Hotel Langenwaldsee.

Freudenstadt (mos). Noch ist der künftige Wellnessbereich im Langenwaldseehotel eine ziemlich große Baustelle, die Arbeiten dort laufen aber auf Hochtouren. Im Juni soll der Bereich aber fertig sein, so der Freudenstädter Architekt Detlef Brückner. Die Gäste des Hotels können den Aufenthalt im Spa-Bereich dann mit direktem Seeblick – das große Plus und Alleinstellungsmerkmal des Hotels Langenwaldsee – genießen.

Neben dem jetzigen Liege- und Schwimmbadbereich stehen den Gästen dann eine finnische Sauna, ein etwas niedriger temperiertes Sanarium, ein Trinkbrunnen, eine Infrarotkabine und – als besonderes Sahnehäubchen – eine Salzgrotte mit Gradierwerk für ganz besondere Entspannungsmomente zur Verfügung. Sämtliche Wellness- und Behandlungsräume haben damit direkten Blick auf den See.

Giebel wird in Richtung See gedreht

Der Anbau des Wellnessbereichs ist aber nur ein Teil der gesamten Baumaßnahme, die derzeit realisiert wird. In einem weiteren Schritt wird der in Richtung Wald gelegene Gebäudeteil des Hotels mit Zimmern aufgestockt und der Giebel in Richtung See gedreht. Mit den künftig acht neuen Zimmern verfügt das Langenwaldseehotel dann über 85 Betten insgesamt.

Für Architekt Brückner ist der dann gedrehte Giebel eine gute Möglichkeit, den großen, nach und nach entstandenen Gebäudekomplex auch optisch zu vereinen, zumal der Giebel des Haupthauses mit Restaurant jetzt bereits in Richtung des Sees ausgerichtet ist.

"Dann hat die Wurst endlich zwei Zipfel", so Brückner. Herausfordernd war bei dieser Planung die Frage der optimalen Anbindung des Gebäudetrakts an den künftigen Wellnessbereich.

Dabei entstand die Idee, einen Tunnel zu bauen. "Andere reden vom Tunnel, wir bauen ihn einfach", sagt Brückner im Hinblick auf den Freudenstädter Tunnel scherzend. Nachdem er auch Familie Kaltenbach von der Idee überzeugt hatte, wurde das Vorhaben – ausgehend von der künftigen Fluchttreppe und unter dem Fundament des Bestandsgebäudes verlaufend – in Angriff genommen. Seit Oktober wurde deshalb gebuddelt und gebaggert, was das Zeug hält. Der vergleichsweise milde Winter trug sein Übriges zu einer zügigen Umsetzung des Vorhabens bei.

Ohne lästige Umwege und dank Tunnel und Aufzug auch völlig barrierefrei können die Gäste deshalb von ihren Zimmern aus den Wellnessbereich "unterirdisch" erreichen. Das aufgestockte Gebäude samt gedrehtem Giebel soll im kommenden Jahr fertig sein.

Profitieren vom neuen Wellnessbereich werden nicht nur die Gäste des Langenwaldsees, sondern auch Besucher aus Freudenstadt und der Umgebung mit Tages-oder auch Stundentickets, erklärt Christoph Kaltenbach. Bewusst habe man sich dafür entschieden, das Angebot und speziell auch die Nutzung der Salzgrotte für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Zen-Garten vor der Sauna am See mit heimischen Hölzern und Stein soll das Übrige zur Entspannung beitragen und zudem als Sichtschutz dienen. Im Moment liegt dort allerdings noch der gesamte "Tunneldreck".

Nach dem Schwitzen "Ausdampfen" im Wald

Christoph Kaltenbach und sein Vater Michael haben zudem die Idee, einen Teil des angrenzenden Waldes auf dem insgesamt 3500 Quadratmeter großen Areal für ein "Wald-Spa" mit Himmelsliegen auszustatten. Saunagäste könnten dort dann in idyllischer Natur nach dem Saunagang "ausdampfen" und die Ruhe des Waldes genießen.

Nachdem vor ein paar Jahren bereits der gesamte Eingangsbereich des Hotels barrierefrei umgestaltet und auch sonst mehrfach erweitert und modernisiert worden war, soll mit Fertigstellung der jetzt geplanten Maßnahmen erst einmal Ruhe einkehren und ein "Schlusspunkt" gesetzt werden.

"Wir wollen hier schließlich kein 200-Betten-Haus", sagt Kaltenbach. Was man wolle, das seien optimale Bedingungen für die Gäste, die dem Hotel am idyllischen Standort teilweise schon seit vielen Jahren die Treue hielten. Für einen Familienbetrieb habe das Hotel damit eine "angemessene Größe" erreicht.

Ungeachtet gibt es Pläne für die Nutzung des ehemaligen Freibadgeländes nebenan, das Familie Kaltenbach erworben hat. "Sobald die Zeit dafür reif ist, soll dort etwas Sinnvolles entstehen", verrät Christoph Kaltenbach. Näheres wolle er aber dazu noch nicht sagen.

Momentan gibt es im Hotel Langenwaldsee zwar wegen der Vorschriften zur Eindämmung des Coronavirus keine Gäste und keinen Restaurantbetrieb, dafür hat die Familie aber einen Liefer- und Abholservice eingerichtet.