Kommunales: 56,3 Millionen Euro für 2019 kalkuliert / Gründe vielschichtig

Mehr Einnahmen, mehr Ausgaben: Die Aufwandungen für Sozial- und Jugendhilfe des Kreises Freudenstadt steigen weiter.

Kr eis Freudenstadt. 56,3 Millionen Euro, ein Drittel des Gesamthaushalts, fließen laut Haushaltsplan nächstes Jahr in Sozialausgaben. Das sind rund 4,5 Millionen Euro mehr als im Plan für 2018 und 15 Millionen Euro mehr als im Jahr 2012. Woher rührt die Steigerung? Kreiskämmerer Ulrich Bischoff ging den Teilhaushalt mit dem Jugendhilfe-Ausschuss am Montag durch. Am Ende stimmte die Runde den Zahlen einmütig und ohne größere Diskussion zu. Die Gründe seien vielfältig, so Bischoff. Unter anderem schlügen neue Gesetze des Bundes durch, etwa beim Unterhaltsvorschuss. Das ist die Unterstützung von Kindern von Alleinerziehenden, bei dem das andere Elternteil nicht zahlen kann oder will. Dann geht der Landkreis in Vorleistung. Um die Fälle bearbeiten zu können, sei mehr Personal notwendig. Dasselbe gelte für den sozialen Dienst. Zusammen müssten 4,1 zusätzliche Personalstellen geschaffen werden, um die Arbeit erledigen zu können.

Entscheidung am Montag

Darüber hinaus seien seit 2015 die Ausgaben für Flüchtlinge deutlich gestiegen. Aber hier zeichne sich mittlerweile eine Entlastung ab, etwa bei den sogenannten UMAs, also minderjährigen Flüchtlingen, die alleine hierhergekommen sind. Der Aufwand sinke um 1,6 Millionen Euro. Allerdings ist dies ohnehin nur ein durchlaufender Posten im Kreishaushalt. Das Geld komme "eins zu eins" vom Land, sagte Bischoff. Zu steigenden "Transferaufwendungen" zählen aber auch die geplante Erhöhung der Zuschüsse für die Tageseltern im Kreis.

Noch nicht "eingepreist" sind bislang die Personalkosten für einen möglichen Kreisjugendreferenten, die mit rund 63 000 Euro veranschlagt sind. Die Entscheidung darüber fällt der Kreistag am Montag, 10. Dezember. Dann wird auch die Generaldebatte über den Haushaltsplan für das nächste Jahr geführt.