SegelfliegenStreckenflugsaison neigt sich bei der Fliegergruppe Freudenstadt ihrem Ende zu
Von Lothar Schwark
Auch nach dem Saisonabschluss in der 2. Segelflug-Bundesliga sind die Freudenstädter Segelflieger im Streckenfliegen aktiv. So nutzten einige Piloten einen sonnigen Tag, um sich mit Flügen über dem Schwarzwald vom Sommer zu verabschieden. Denn in nur wenigen Wochen hat die Sonne ihre Kraft zur Erzeugung von starken Aufwinden verloren und die zurückliegende Tageslänge lässt die Streckenlänge zusammenschrumpfen.
Ab und an wenn, eine Kaltfront durchgezogen ist, ergeben sich auch im September noch Chancen für einen erfolgreichen Flug. Doch im Oktober ist man schon mit Stundenflügen rund um Musbach zufrieden. Anders sieht es aus, wenn die Südwest- und Nordost-Winde wehen. Dann ergeben sich für die Piloten Möglichkeiten in tragenden Wellensystem Höhe und Strecke zu machen.
Am vergangenen Flugtag überwog aber noch klar die Thermik. Timo Lehrke gönnte dem Förderdiscus BW 3 eine Pause und nutzte seine leistungsschwächere AS -15 zu einem Ausflug über dem Schwarzwald. Ziel war dabei die Region des Hotzenwalds, um dann den Hohenlohsee zwischen dem Murg und Enztal anzusteuern. Von dort ging es nochmals zum Kandel und über Enzklösterle zurück nach Musbach. Dabei war Lehrke mit einem Durchschnitt von 79,2 km/h unterwegs. Die Auswertung im OLC (Online Contest) erbrachte 376,90 /Punkte/344,13 km. In der Tageswertung brachte dies unter 397 Flügen Deutschlandweit den 48 Rang. In Baden-Württemberg reichte das unter 48 Flügen für Platz 7.
Frank Popp (DG 800 S) erflog 342,99 Punkte/368,6 km mit 87,1 km/h, was ihm in der Landeswertung noch Platz 10 einbrachte. Reiner Haist (Kestrel 17) schaffte 325,0 Punkte/349,0 km mit 81,0 km/h. Für seinen Flugschein musste Andre Bernhardt einen 50 km- Flug schaffen. Er legte mit 120,6 Punkte/106,7 km noch Kilometer dazu.
Die Streckenflugsaison hatte Timo Lehrke am 15. März in Musbach mit einem 159 km-Flug eröffnet. Am 12. April hatte die Thermik schon richtig Kraft und Lehrke flog 640 km heraus. Der "Bringer" war der 18. April, als Lehrke 819 km erflog, gefolgt von Popp (685 km), Tilman Fuchs (581) und Michael Buchthal (521).
Den 22. Mai als Wochentag nutzte Hansjörg Rothfuß(DG 800B/18m), der 790 km schaffte. Noch ein guter Tag war der 28. Juni,. als Fuchs 642 und Popp 671 km zurücklegten. Und ein Langstreckentag war auch der 2. August, als Joachim Treier und Michael Buchthal je 704 km erflogen, während Haist noch 556 km in seinem Logger registriert hatte.
Die Flüge führten dabei bis in die Rhön, den Thüringer und Bayrischen Wald sowie die Schwäbische Alb. Auch der Schweizer Jura wurde angepeilt. Bis zu zehn Stunden waren die Aufwindjäger in ihren engen Cockpits unterwegs, was eine doch große körperliche Belastung sein kann. Insgesamt waren 18 Piloten der Fliegergruppe, darunter vier Jugendliche zu Streckenflügen gestartet.
Der fleißigste war Timo Lehrke. Dank des Förderflugzeuges Discus 2 (BW 3) absolvierte er 29 Flüge, bei denen er insgesamt 134 Stunden in der Luft war. Michael Buchthal (67 Stunden) und Christof Geißler (88 Stunden) hatten je 16 Flüge zu vermelden. Rothfuß erflog bei neun Streckenflügen 60 Stunden. Mit dem ersten 1000 km-Flug von Musbach aus hat es aber wieder nicht geklappt. "Daran arbeiten wir im Jahr 2016 aber intensiv" ist sich Lehrke sicher, dass diese Grenze einmal überboten wird.