Das Team des Malergeschäfts Rauscher mit Seniorchef Kurt Rauscher (Mitte) und Ehefrau Margarete sowie Firmeninhaber Markus Rauscher (Zweiter von links) mit Ehefrau Carin. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Malergeschäft Rauscher feiert 50-jähriges Bestehen / Harte Anfangsjahre

50 Jahre ist es her, seit Kurt Rauscher in Dietersweiler den Malerbetrieb von Fritz Schiemann übernahm. In dieser Zeit ist die Firma stets ein Familienbetrieb geblieben, und ist auch in der nächsten Generation gesichert.

Freudenstadt-Dietersweiler. Kurt Rauscher ist heute 79 Jahre alt. In seinem Wohnhaus in der Raiffeisenstraße in Dietersweiler befindet sich auch die Werkstatt. Jeden Tag ist er noch unterwegs und unterstützt seinen Sohn Markus, der den Betrieb im Jahr 2000 übernommen hat und ihn ganz im Sinne seines Vaters weiterführt.

Gut erinnert sich Kurt Rauscher, als er vor 50 Jahren das Geschäft, das sich seinerzeit in der Lombacher Straße befand, übernommen hat. Der bisherige Firmeninhaber war erkrankt. Ein Teil seiner Kunden war abgesprungen. "Es waren harte Anfangsjahre", sagt Kurt Rauscher, denn er musste sich wieder einen Kundenstamm aufbauen. Dabei half ihm sein Ehrenamt im Deutschen Roten Kreuz. Seit 60 Jahren ist er im Ortsverein Freudenstadt aktiv, war 50 Jahre Ausbilder und sechseinhalb Jahre im Rettungsdienst tätig. 18 Jahre war Kurt Rauscher Bereitschaftsführer in Freudenstadt, hat tausende von Erste-Hilfe-Kursen geleitet und nahezu seine gesamte Freizeit dem Roten Kreuz geopfert. Die Mitarbeiter der ehemaligen Firma Schiemann hatte er damals übernommen, doch es gab nicht so viel Arbeit. Durch Kurt Rauschers Kontakte in seinem Ehrenamt "hat sich aber immer wieder was aufgetan", wie er sich erinnert.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Malerbetrieb weiter. Kurt Rauscher absolvierte eine Sonderausbildung für die Betonsanierung. Die Verlegung von Bodenbelägen und der Trockenbau kamen ebenso dazu. Sieben Jahre nach der Gründung des Unternehmens baute Kurt Rauscher für seine Familie und den Betrieb ein neues Haus an der Raiffeisenstraße. Auf seinem Auto prangte damals die Schrift: "Maler machen mehr, als manche meinen."

Sohn Markus Rauscher lernte das Malerhandwerk beim Malergeschäft Eisenbeis in Frutenhof. Seinen Meister hatte sein Vater ausgebildet. Nach der Lehre arbeitete Markus Rauscher im elterlichen Betrieb in Dietersweiler und legte 1998 die Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk ab. "Ich habe ein gut bestelltes Haus weitergeführt", sagt er zu seiner Motivation, den Betrieb des Vaters im Jahr 2000 zu übernehmen. Und auch Markus Rauscher entwickelte das Malergeschäft weiter.

Zu den Kunden zählen heute viele Hotels. Ein Spezialgebiet sind spezielle Wandbeläge, die Fliesen in Bädern überflüssig machen. Auch im Denkmalschutz sind Markus Rauscher und sein Team tätig, ebenso in der Restaurierung oder Neugestaltung von Möbeln. Ökologisches Baumaterial gewinnt an Bedeutung. So wurde beispielsweise eine Hanfdämmung an einem Mehrfamilienhaus eingebaut. Zum Malergeschäft Rauscher gehören sechs Mitarbeiter. "Mein Vater hat seine eigene Kundschaft", grinst Markus Rauscher. Er erledige vor allem noch kleinere Aufträge. Die Frau von Markus Rauscher kümmert sich um das Büro, denn der Chef ist immer auf den Baustellen als Ansprechpartner für die Kunden. "Das wird sehr geschätzt", betont Markus Rauscher. Die Auftragslage der Firma ist gut. Doch wie so viele Firmen hat auch Markus Rauscher Probleme Auszubildende zu finden. Gute Erfahrungen habe er zwischenzeitlich mit einem Flüchtling gemacht, der eventuell eine Lehre bei ihm beginnen werde, sagt er.

Auch Ehefrau Margarete hat Kurt Rauscher in vielen Jahren stets unterstützt, auch wenn er wegen seiner Ehrenämter beim Roten Kreuz selten zuhause war. Im vergangenen Jahr erhielt Kurt Rauscher den goldenen Meisterbrief. Mit Blick auf sein Arbeitsleben sagt er: "Die Frauen gehören auch geehrt."