"Ein 50er-Jubiläum ist etwas Außergewöhnliches. Es ist selten, dass ein Mitarbeiter so lang und zuverlässig im Betrieb arbeitet": Bezirksleiterin Linda Krüger überreichte Wolfgang Nürnberger die Urkunde der Deutschen Bahn. Foto: Schwark

Jubiläum: Wolfgang Nürnberger feiert ein außergewöhnliches Dienstjubiläum

Freudenstadt. Wolfgang Nürnberger ist Eisenbahner aus Leidenschaft. Im Kreise seiner Kollegen beging er im Gasthaus Kaiser sein 50. Dienstjubiläum bei der Deutschen Bahn.

1971 hatte er seine berufliche Laufbahn als Aspirant am Freudenstädter Hauptbahnhof begonnen. Es folgte die Ausbildung zur mittlere Laufbahn, die Nürnberger 1974 abschloss. Damals war noch viel Betrieb am Hauptbahnhof und dem nahen Bahnbetriebswerk. Mehr als 100 Mitarbeiter sorgten bei der damaligen Deutschen Bundesbahn in Freudenstadt für einen reibungslosen Betrieb. In der Ausbildung hatte Nürnberger noch Dampfloks erlebt. Die Vielfalt in der Lehre war groß. So stand das Rangieren, der Zugbegleitdienst, der Gepäck- und Fahrkartenschalter, das Stellwerk, das Personalbüro und die Kasse als Stationen auf dem Ausbildungsprogramm. Daneben half man auch beim Winterdienst mit.

Eine Station in Nürnbergers Arbeitsleben war die Bahnmeisterei in Calw. Teilweise war er von Freudenstadt aus im Zugbegleitdienst unterwegs. Als Aufsichtsbeamter war Nürnberger auch für die Sicherheit der Fahrgäste an den Bahnsteigen zuständig, als Alleskönner dazu am Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie auf dem Stellwerk zwei vom Hauptbahnhof beschäftigt. 1987 wurde Nürnberger zum zweiten Personalbeamter in Freudenstadt ernannt. Als Diensteinteiler wurde er zum Ansprechpartner für 70 Mitarbeiter. Mit dem Posten war auch die Unfallbereitschaft – heute Notfallmanagement – verbunden.

Nachdem der Hauptbahnhof 1991 als Hauptdienststelle aufgelöst wurde, folgte der Bahnhof Hochdorf bei Horb als weitere Station. 1995 wurde das Fahrdienstleiter-Stellwerk eins seine neue Arbeitsstätte. Ganz modern wurde es am Hauptbahnhof ab 2005, als das elektronische Stellwerk in Betrieb ging. Nürnberger hatte fortan den Überblick über die Strecken der Nagoldtalbahn bis Pforzheim-Weißenstein, die Gäubahn bis Hochdorf bei Horb sowie über den Bahnverkehr im Kinzigtal bis Schiltach. Viele Konzentration ist gefragt, um die Züge auf den Strecken zu disponieren, damit diese sicher und pünktlich ihren Fahrplan einhalten.

Seit 2014 ist der Jubilar noch Betriebsrat bei DB Netz. Zum seltenen 50. Jubiläum gratulierte die Bezirksleiterin für den Bereich Offenburg-Freudenstadt, Linda Krüger. Ende 2021 ist dann für der Betriebsinspektor Schluss. Dann geht er in den Ruhestand.