Großeinsatz der Feuerwehr im Schwesternwohnheim. Foto: Feuerwehr

15 Menschen mit Rauchgasvergiftung in Krankenhaus gebracht. Zwei Schwerverletzte.

Freudenstadt - Einen Brand gab es in der Nacht zum Donnerstag im Personalwohnheim des Kreiskrankenhauses in Freudenstadt. 18 Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Das Feuer war im elften Stockwerk ausgebrochen.

Der Alarm wurde laut Marc Fischer, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Freudenstadt, um 1.17 Uhr ausgelöst. Die Rauchmelder schlugen an. Gleichzeitig seien mehrere Notrufe von Bewohnern in der Leitstelle eingegangen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte seien ihnen die ersten hustenden Bewohner bereits entgegengekommen. Sie hätten das 14-stöckige Hochhaus selbst verlassen können.

Der Brand war in einer Küchenzeile des Wohnheims in der Karl-von-Hahn-Straße ausgebrochen. Laut Fischer habe es eine starke Rauchentwicklung gegeben. Rund 25 Minuten nach dem Alarm habe die Feuerwehr den Brandherd lokalisiert und gelöscht gehabt. Mit Wärmebildkameras seien die benachbarten Zimmer sowie die Etagen darüber und darunter untersucht worden.

15 Menschen in Notaufnahme behandelt

Drei Personen wurden nach Feuerwehrangaben vom Rettungsdienst mit Rauchgasvergiftung in die Notaufnahme des Klinikums gleich nebenan gefahren. Etwa 30 weitere Personen seien zunächst in der Kantine des Krankenhauses untergebracht und dort auf Vergiftungserscheinungen hin untersucht worden. Etwa 15 von ihnen seien zu weiteren Behandlung in die Notaufnahme gebracht worden.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Rottweil in einer gemeinsamen Pressemitteilung am frühen Nachmittag erklärten, gab es 18 Verletzte. Zwei Bewohner wurden stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die dritte Person mit Rauchgasvergiftung konnte später wieder entlassen werden. Die anderen Betroffenen seien ambulant behandelt worden. Nach ersten Schätzungen belaufe sich der Sachschaden am Wohnheim auf rund 30.000 Euro. Die Brandursache stehe noch nicht fest. Das Kriminalkommissariat Freudenstadt habe die Ermittlungen dazu übernommen.

Das Gebäude sei mit Ausnahme dem vom Brand betroffenen Appartement bewohnbar. Im Untergeschoss ist die Rettungsleitstelle des Landkreises Freudenstadt untergebracht. In dem rund 50 Meter hohen Heim sind laut Polizei 97 Bewohner gemeldet. Nur ein Teil davon ist offenbar Klinikpersonal. Zimmer sind wohl auch an Außenstehende vermietet. Gegen 2.30 Uhr trat ein Krisenstab mit Vertretern der Ärzteschaft, des Landratsamts und der Klinik-Geschäftsführung zusammen. Er wurde aber wieder aufgelöst. Die Bewohner konnten nach den Löscharbeiten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Einsatzkonzept hat gut funktioniert

Laut Feuerwehr sei das Hochhaus für die Einsatzkräfte zwar ein "neuralgisches Gebäude". Allerdings habe das Einsatzkonzept gut funktoniert. Das zweite Treppenhaus mit Fluchtweg für solche Fälle habe sich ebenso bewährt wie eine fest eingebaute Steigleitung für Löschwasser. Das Wohnhaus sei in den Vergangenheit regelmäßig Gegenstand von Großübungen gewesen, so Fischer. Dennoch sei der Brand glimpflich ausgegangen. "Toi, toi, toi war das Feuer auf nur ein Zimmer begrenzt", so der Pressesprecher der Feuerwehr. Da das Hochhaus keinen Aufzug hat, mussten die Einsatzkräfte ihr Gerät von Hand nach oben tragen. Nach Ende des Löscheinsatzes wurden das Gebäude belüftet.

Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei war vor Ort: 50 Kräfte der Feuerwehren Freudenstadt, Dietersweiler und Wittlensweiler mit neun Fahrzeugen unter der Leitung des Kommandanten Florian Möhrle, 30 Kräfte des Roten Kreuzes (DRK) mit sieben Fahrzeugen sowie die Schnelleinsatzgruppe des DRK aus Dornstetten, die für sogenannte "Großlagen" ausgerüstet ist.