Bei der Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins (von links): Stephanie Hentschel, Elisabeth Lange, Hans-Dieter Lange, Rüdiger Ambros, Gudrun Frielitz, Siglinde Petermann, Erwin Petermann, Horst Frey und Corinna Grätzer. Foto: Schwark

Wegen fehlendem Kassierer kein Vorstand möglich. Bürgermeisterin Hentschel springt als Stellvertreterin ein.

Freudenstadt - Die Ortsgruppe Freudenstadt des Schwarzwaldvereins steht am Scheideweg. Da kein Kassierer gefunden wurde, konnte kein Vorstand gebildet werden, was laut Satzung zur Auflösung führen kann.

Da half es auch nichts, dass Bürgermeisterin Stephanie Hentschel in den Verein eintrat und sich als stellvertretende Vorsitzende zur Verfügung stellte.

Nun bleibt dem Verein nur die außerordentliche Hauptversammlung, bei der unter Umständen die Auflösung der Ortsgruppe beschlossen werden könnte. Diese muss innerhalb von sechs Wochen stattfinden. So weit soll es aber nicht kommen. Der derzeitige Vorsitzende Rüdiger Ambros will versuchen, mit seiner Mannschaft einen Kandidaten für das Amt des Kassierers zu finden. Derzeit zählt die Ortsgruppe 226 Mitglieder. "Nach drei Wahlperioden und mehr als 20 Jahren Arbeit im Vorstand sei es Zeit, Platz für einen Vorstand mit neuen Ideen zu machen", sagte Ambros, der sich nochmals für ein Jahr wählen lassen wollte.

25.000 Seiten mit etwa 4,5 Millionen Wörtern

Wegewart Norbert Züfle berichtete, dass es unter anderem 110 Kilometer städtischer Wege zu betreuen gibt. Mit einem Fahrzeug der Stadt werden diese abgefahren. Bei Bedarf werden die einzelnen Strecken mit neuen Rauten und Schildern ausgestattet.

Friedrich Volpp, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Heimatpflege, berichtete, dass er bereits alle verfügbaren Zeitungen aus Freudenstadt ab dem Jahr 1847 erfasst habe – das entspräche schätzungsweise 25 000 Seiten mit etwa 4,5 Millionen Wörtern.

Volpp appelliert an die Mitglieder, dass das Erbe von Alfred Hartranft, der den Ortsverein am 2. Januar 1885 gegründet hatte, nicht zu Ende gehen dürfe.

Weitere Berichte gab es von Naturschutzwart Helmut Stumpp sowie von Rüdiger Ambros in seiner Funktion als Wanderwart. Insgesamt unternahm die Ortsgruppe im vergangenen Jahr 39 Wanderungen. 784 Teilnehmer, darunter 139 Gäste, legten bei den Wanderungen 257 Kilometer zurück. Für die Familien meldete Corinna Grätzer drei Touren. Das Amt der Familienwartin wolle sie weiter wahrnehmen, als Kassiererin stehe sie aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. In ihrem letzten Kassenbericht meldete sie eine gute Kassenlage und vier Neuzugänge.

Horst Frey schon seit 60 Jahren dabei

Die Mitgliederzahl sank von 260 im Jahr 2017 auf 226 im Jahr 2018. Elf Mitglieder waren gestorben. Eine gute Kassenführung bescheinigten die Kassenprüfer Beate Gaiser und Friedrich Wolf.

Vor den Wahlen standen noch Ehrungen an. Horst Frey bekam unter großem Beifall eine Urkunde für 60 Jahre Mitgliedschaft. Vizepräsident Werner Hillmann vom Präsidium des Schwarzwaldvereins leitete die Wahlen. Er überzeugte auch mehrere Vorstandsmitglieder davon, noch für mindestens ein Jahr weiter im Amt zu bleiben.

Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Werner Bernhardt und Horst Frey geehrt. 50 Jahre dabei sind Rüdiger Ambros, das Ehepaar Herbert Kappler, das Ehepaar Günter Roh und Helmut Zwissler. Für 40 Jahre wurden Barbara Henzler, Dieter Stängle und die Ehepaare Günter Hilliges sowie Elisabeth und Hans-Dieter Lange ausgezeichnet. 25 Jahre im Verein sind Fritz Arnold, Georg Grötzinger, Sabine Jäger, Lore Krauß und Astrid Markovits.