Kino: Regisseur Sebastian Heinzel moderiert Filmgespräch
Freudenstadt. Der Kino-Dokumentarfilm des deutschen Filmemachers Sebastian Heinzel "Der Krieg in mir" wird am Freitag, 13. März, ab 20 Uhr im Subiaco-Kino im Freudenstädter Kurhaus gezeigt. Heinzel ist in der Vorstellung anwesend und moderiert ein Filmgespräch, wie das Subiaco mitteilt.
"Wie viel Soldat steckt noch in mir?", fragt sich Sebastian Heinzel, als er im Wehrmachtsarchiv erfährt, dass sein Großvater im Zweiten Weltkrieg in Russland gekämpft hat. In seiner Familie erwähnte Opa Hans diesen Einsatz bis zu seinem Tod mit keinem Wort. Angeregt von den Entdeckungen, reist der Filmemacher an jene Orte, wo sein Großvater als Soldat stationiert war. Dabei stößt er auf ungeahnte Verbindungen zu seinem Leben und zu seinen Kriegsträumen, die ihn seit Jahrzehnten verfolgen.
Sebastian Heinzel bezieht seinen Vater in seine Auseinandersetzung ein, die beide einander näher bringt und das Schweigen bricht, das auch seinen Vater prägte. Der Film zeigt, wie sich Knoten in der eigenen Familiengeschichte lösen lassen und Veränderungen Raum geben.
Mit Hilfe von Wissenschaftlern, Therapeuten und Autoren erforscht der Regisseur, wie einschneidende kollektive Ereignisse wie Flucht, Vertreibung und Völkermord bis in die zweite und dritte Generation hineinreichen. Neue Forschungen aus der Epigenetik geben Hinweise darauf, dass enorme Stresserfahrungen das Erbgut verändern, heißt es in der Pressemitteilung des Subiaco-Kinos. Es seien bahnbrechende Erkenntnisse, die deutlich machten, welches Erbe die Nachfahren auf ihren Schultern tragen – oftmals, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Vor dem Hintergrund der globalen Flüchtlingskrise und internationaler Spannungen erzählt der Film "Der Krieg in mir" von den langfristigen Folgen des Kriegs und der Aufgabe, sich damit zu beschäftigen, damit Heilung und Versöhnung möglich werden.