Hauptkommissarin Maris Bächle (Jessica Schwarz) steht auf einer Plattform, von der sie einen Blick auf den Karsee hat, in dem Wanderer ein totes Mädchen gefunden haben. Foto: Waisburd

"Und tot bist Du!": Zwei Kommissare ermitteln in Schwarzwald-Krimi vor mystischer Kulisse. Mit Video

Freudenstadt - Ein Auszählreim wird zum Todesurteil, ein kleiner Junge gewissermaßen zum Richter. Das holt ihn Jahrzehnte später ein. Die Geschichte, die in den düsteren Ecken des Schwarzwalds spielt, entwickelt sich zu einem spannenden Krimi.

Bei diesem Krimi lohnt es sich, auf die Details zu achten. Und als wäre damit nicht schon genug zu tun, muss sich der Zuschauer das Ganze auch noch zwei Tage lang merken. Denn das ZDF bietet als "Fernsehfilm der Woche" einen Zweiteiler: Die erste Hälfte von "Und tot bist Du!" läuft am Montag (20.15 Uhr), der zweite Teil folgt ebenfalls zur Hauptsendezeit am Mittwoch.

Beschrieben wird der Film als "Schwarzwaldkrimi". Doch was lapidar und regional klingt, ist ein spannendes Mosaik um mehrere Morde und Verstrickungen der Figuren, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Immer wieder zeigen in schwarz-weiß gehaltene Sequenzen Szenen aus der Zeit zum Ende des Zweiten Weltkriegs, als französische Soldaten in die Region um Freudenstadt vorrückten.

Wasserleiche ruft Polizei auf den Plan

Dort ist die Kriminalpolizei angesiedelt, die mit der Doppelspitze Maris Bächle (Jessica Schwarz) und Konrad Diener (Max von Thun) nun zunächst wegen einer Wasserleiche gerufen wird. Doch an einen Suizid – wonach es aussieht – glauben die beiden nicht. Als später eine Freundin der Toten beim Radfahren einen Hang hinabstürzt und der Ex-Freund der Toten mit einer klaffenden Schnittwunde am Hals auf einem Aussichtssteg entdeckt wird, ist klar: Es geht um mehr.

Anna Tebbe hat einen Krimi geschrieben, der gleich mehrere Geschichten verbindet: Zum einen sollen die Morde im Hier und Jetzt aufgeklärt werden. Zum anderen haben einige Figuren beziehungsweise ihre Vorfahren schon zu Weltkriegszeiten miteinander zu tun gehabt; nicht zuletzt eine mysteriös anmutende Bürgermeisterdynastie. Darüber hinaus versucht Maris Bächle mehr über ihre Herkunft zu erfahren, denn sie war einst plötzlich als Findelkind im Wald aufgetaucht.

Überhaupt spielt der Wald eine zentrale Rolle. Hier ereigneten sich – früher wie heute – grausige Szenen. Hier liegen Geheimnisse im Verborgenen. Hier ist der Ort, über den Legenden erzählt werden. Viele Legenden. "Diese tief verwurzelte Angst vor dem Dunklen, dem Diabolischen, wie sie sich zum Beispiel in der Ausgrenzung der ›Köhler‹ manifestierte, ist zugleich der Nährboden für viele Legenden und Mythen, die bis heute im Schwarzwald lebendige Erzählkultur sind", sagt Produzentin Annette Reeker laut ZDF. Entsprechend düster und blass inszeniert Regisseur Marcus O. Rosenmüller das Ganze.

Die beiden Kommissare ermitteln in einem fiktiven Ort namens Klosterbach. Fachwerkhäuser, Kuckucksuhren, Bollenhüte – mit Schwarzwald-Klischees haben die Macher nicht gegeizt. Während Diener sachlich an die Ermittlungen rangeht, ist Bächle – wohl auch wegen ihrer eigenen Geschichte – dem Mystischen offener gegenüber. Dass die erste Leiche ausgerechnet im Elfentalsee gefunden wurde, macht den Fall ein wenig unheimlicher und geheimnisumwobener. Doch abgedrehter Hokuspokus ist die Geschichte nicht. Nach und nach steigt der Zuschauer hinter die Zusammenhänge – sowohl hinter jene zwischen lebenden Protagonisten als auch hinter historische.

Gedreht wurde in Freudenstadt, am Ellbachsee (Baiersbronn) und in Schiltach (Kreis Rottweil).

Wir waren während der Dreharbeiten in Schiltach dabei: