Vor allem junge werdende Mütter haben viele Fragen. (Symbolfoto) Foto: Natalia Deriabina/ Shutterstock

Beratung im geschützten Umfeld. donum vitae setzt auf Vertrauen. Carolin Kimmich neu in Freudenstadt.

Freudenstadt - Die Schwangerenberatungsstelle donum vitae baut ihre Präsenz in Freudenstadt aus. Mit Carolin Kimmich kümmert sich eine neue Mitarbeiterin in der Beratungsstelle in der Reichsstraße 47 zu festen Zeiten um die Sorgen und Nöte von schwangeren Frauen.

Schwangere Frauen haben – vor allem wenn sie noch jung sind – viele Fragen, die die Mitarbeiterinnen des Kreisvereins Freudenstadt von donum vitae zu beantworten versuchen. "Wir wollen einen Raum bieten, wo sich die werdenden Mütter öffnen und uns ihre Probleme anvertrauen können", sagt Carolin Kimmich, die seit dem 1. Oktober eine Vollzeitstelle bei dem Verein angetreten hat.

Unterstützung bietet die Beratungsstelle beispielsweise bei Fragen zum Unterhalt, zu Arbeitslosen-, Wohn- oder Elterngeld. Sie informiert auch über Hilfen für den Haushalt oder die Kinderbetreuung.

Die Schwangerschaftskonfliktberatung ist ein weiterer Zweig von donum vitae. Sie macht zwar laut Kimmich nur ein Drittel aller Beratungen aus, ist aber umso wichtiger. Zu den Ratsuchenden gehören Minderjährige, die mit der Schwangerschaft nicht umgehen können ebenso wie erwachsene Frauen, bei denen ein Kind nicht in ihre Lebenssituation passt. Donum vitae sucht dann gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft, informiert über finanzielle Hilfen, über die Möglichkeit einer eventuellen Adoption oder beantwortet Fragen, wenn Frauen an einen Schwangerschaftsabbruch denken. Auch die psychosoziale Beratung bei der Pränataldiagnostik oder sexualpädagogische Prävention gehören zu den Angeboten von donum vitae.

Diskretion spielt eine große Rolle

Diskretion spielt immer eine große Rolle. Carolin Kimmich ist froh, dass mit der Beratungsstelle in der Reichsstraße Räume zu Verfügung stehen, die diese Diskretion auch ermöglichen.

Carolin Kimmich hat Soziale Arbeit studiert und längere Zeit im Jugendamt eines benachbarten Landkreises gearbeitet. Dienstags (9 bis 17.30 Uhr), donnerstags (11.30 bis 20 Uhr) und freitags ( 10 bis 17 Uhr) arbeitet sie in Freudenstadt. Darüber hinaus ist sie auch in der Beratungsstelle in Horb tätig.

"Ich bin sehr neutral", sagt Carolin Kimmich, denn eine absolut ergebnisoffene Beratung sei wichtig und auch gesichert, verspricht sie. Wichtig ist für sie, dass donum vitae nicht nur vor der Geburt für die Frauen da ist, sondern sie auf Wunsch noch bis zum dritten Lebensjahr der Kinder betreut. "Ziel ist es, die Frau mit ihrem Kind in eine stabile Lebenssituation zu entlassen", betont die Beraterin. Im vergangenen Jahr gab es beim Verein donum vitae, der 2003 in Horb gegründet wurde, 565 Beratungskontakte, davon 65 in der Konfliktberatung.

Annette Maria Rieger vom Vorstand des Vereins ist mit der Beratungsstelle in Freudenstadt und mit Carlin Kimmich als Beraterin nach eigenen Aussagen glücklich. Ebenso über die Zusage des Kreistags, den Verein jährlich mit 7500 Euro zu unterstützen. "So können wir das stemmen", sagt sie. Die beiden Beraterinnen von donum vitae sind zwar durch öffentliche Gelder finanziert, dennoch ist der Verein auf Spenden angewiesen. Denn er leistet viel mehr als die Schwangerenberatung.

So gibt es beispielsweise Babykörbe mit einer Erstausstattung für junge Familien oder das Präventionstheaterstück für Jugendliche "Maria – ein Theater um die Liebe", das im nächsten Jahr wieder in Freudenstadt aufgeführt wird. Stets ist der Verein auch dankbar für ehrenamtliche Unterstützung, zum Beispiel für organisatorische Aufgaben.

Weitere Informationen:

Telefon 07441/9 15 06 19 (Freudenstadt) oder 07451/ 6 25 08 10 (Horb).