Schwere Zeiten für den angeschlagenen Mediendienstleister Schlott in Freudenstadt Quelle: Unbekannt

Stuttgart/Freudenstadt - Der angeschlagene Mediendienstleister Schlott mit Sitz in Freudenstadt erlebt weiterhin schwere Zeiten und erwartet auch im laufenden Jahr tiefrote Zahlen

Stuttgart/Freudenstadt - Der angeschlagene Mediendienstleister Schlott mit Sitz in Freudenstadt erlebt weiterhin schwere Zeiten und erwartet auch im laufenden Jahr tiefrote Zahlen.

"Der Branchentrend ist unverändert in hohem Maße herausfordernd", teilte die Unternehmensgruppe am Mittwoch in Stuttgart mit. Der anhaltende Preiskampf in der nur schwach ausgelasteten Druckbranche drücke auch auf die Erlöse.

Im Vorjahr lag der Vorsteuererverlust (EBT) bereits ohne die Kosten für den Umbau des Unternehmens aus Freudenstadt bei 6,3 Millionen Euro, auch der Umsatz ging deutlich um rund 100 Millionen Euro zurück auf 364,6 Millionen Euro. Die Talfahrt setzte sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2009/2010 fort, erklärte das Unternehmen.

Im ersten Quartal sank das Ergebnis der börsennotierten Freudenstädter Unternehmens von 2,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf minus 4,3 Millionen Euro. Der Umsatz ging von 106,6 Millionen Euro zurück auf 87 Millionen Euro. Die Tonnage nahm um 13,6 Prozent auf 132 400 Tonnen Papier ab.

"Die Nachfrage nach Printprodukten verharrt auf Rezessionsniveau", hieß es. "Der anhaltende Preisdruck wird durch die in der Druckindustrie weiterhin vorhandenen Überkapazitäten verschärft."

Der Rückgang der Tonnage zeige deutlich, wie notwendig die bereits beschlossene Kapazitätsreduzierung sei, hieß es weiter. Durch den Umbau des Unternehmens soll die Produktionsmenge um etwa ein Fünftel verkleinert werden.

"Für das laufende Geschäftsjahr geht der Vorstand unverändert von einer Fortdauer des schwierigen Marktumfelds und nochmals geringeren Mengen aus", teilte das Unternehmen mit. In der Bilanz seien die Maßnahmen zur Reduzierung nicht im laufenden Geschäftsjahr, sondern erst in den kommenden Jahren spürbar.

Die Unternehmensleitung deutete auch bereits weitere "spürbare Einschnitte" an. "Die notwendigen Anpassungsmaßnahmen sind schmerzhaft." Wie das Unternehmen angekündigt hatte, ist ein Abbau von insgesamt 180 Arbeitsplätzen vorgesehen sowie die Zentralisierung der Verwaltung. Von den Maßnahmen wird auch der Standort Freudenstadt betroffen sein, hieß es auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Es könne jedoch noch nichts Konkretes darüber gesagt werden, in welchem Ausmaß.