So wie in Stuttgart soll man nun auch mitten in Freudenstadt Schlittschuh laufen können. Foto: SB-Archiv

Weihnachtsmarkt, "Winterzauber" und "Öko-Eisbahn": Programm zur Weihnachtszeit.

Freudenstadt - In Freudenstadt soll endgültig Schluss sein mit "toter Hose" zwischen Weihnachtsmarkt-Ende und den Feiertagen: Ein Markt mit traditionellen Handwerksständen soll bis über Dreikönig für "Winterzauber" sorgen. Und sogar Schlittschuhlaufen soll möglich sein.

Für Michael Krause wird ein Traum wahr. Vor zwölf Jahren hatte der Freudenstädter Tourismusdirektor bei einem Besuch des Salzburger Weihnachtsmarkts eine Eisbahn gesehen. So etwas auf dem größten Marktplatz Deutschlands – das wär’s doch, dachte er seitdem. Er ließ sich immer wieder Angebote kommen – doch bislang scheiterte die Verwirklichung seines Wunschtraums immer am Geld: So eine Eisbahn aufzustellen und zu betreiben, kostet bis zu 100.000 Euro – für Strom, Wasser und Eisbereitung. Und das war für eine Stadt wie Freudenstadt nicht zu stemmen.

Doch dann vermittelte ihm ein Geschäftspartner den Kontakt zu einer Firma in der Schweiz. Diese stellt Eisbahnen her, die jedoch nicht aus Eis bestehen, sondern aus Platten aus einem extrem gleitfähigen Kunststoff, der zudem recycelbar ist. Auch Vereine der Deutschen Eishockey-Liga haben das Material bereits erfolgreich getestet. Vorteil: Man braucht keine Kühlleitungen, die Eis produzieren – und viel Energie verbrauchen, erläutert der Schweizer Geschäftsmann Marcus Waldmeier, dessen Marketing-Firma die "Öko-Eisbahn" nach Freudenstadt bringt. Und so wurde der Eislauf-Traum bezahlbar – zumal sich auch die Kreissparkasse und die Stadtwerke als Sponsoren beteiligen.

15 mal 20 Meter große Bahn

"Ein echter Knüller", frohlockt Krause bei der Vorstellung des Programms gestern vor der Presse. "So etwas gibt es in ganz Süddeutschland nicht." Schon heute soll die 15 mal 20 Meter große Bahn vorm Schuhhaus Kappler aufgebaut werden.

Eröffnet wird sie am 2. Dezember um 15.30 Uhr – und danach kann man bis zum 8. Januar Schlittschuh laufen. Kleines Bonbon: Schüler aus den Freudenstädter Schulen können die Eisbahn gegen Vorlage eines gültigen Schülerausweises umsonst nutzen; für alle anderen wird ein kleiner Obolus fällig. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann sich auch welche gegen geringe Gebühr leihen.

Zweite Attraktion: der "Winterzauber". Vom 17. Dezember bis 8. Januar kann man traditionelles Handwerk live erleben: Eine Glasbläserei wird es geben, ebenso Töpferei, Seilerei, Korbflechterei, eine Bernstein-Manufaktur und vieles mehr.

Dazu gibt es eine rustikale Taverne mit heißen Getränken und deftigen warmen Speisen – alles in glitzerndes Licht getaucht. Verantwortlich dafür ist Helmuth Weiß und dessen Firma "Tradition & Markt" aus Überlingen am Bodensee, die schon vor zwei Jahren mit dem Martinimarkt in Freudenstadt für Furore gesorgt hat. Zuvor lockt jedoch erst einmal der traditionelle Budenzauber des Weihnachtsmarkts, der nun schon zum 28. Mal seine Tore öffnet. Oberbürgemeister Julian Osswald wird ihn am Freitag, 2. Dezember, um 17 Uhr offiziell freigeben.

Bis zum 11. Dezember gibt es dann täglich von 11 bis 21 Uhr Programm – hauptsächlich bestritten von einheimischen Künstlern und Talenten, berichtet Johannes Ruoss, Chef des Freudenstädter Handels- und Gewerbevereins (HGV). Etwa 100 Standbetreiber erwarten die Besucher; Kinder dürfen sich auf ein Karussell und andere Fahrgeschäfte freuen oder von Freitag bis Sonntag eine Runde auf dem Pony drehen. Auch die Sparkassen-Puppenbühne ist am 11. Dezember wieder mit von der Partie. Nicht fehlen darf die Tombola; als Hauptpreis gibt es ein Auto zu gewinnen.