Kommunales: Positives Rechnungsergebnis aus dem Jahr 2017 / Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Lage

Freud e nstadt. Da strahlte Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald, und auch Stadtkämmerer Jochen Kaupp, sonst eher betont sachlich, konnte eine gewisse Freude nicht verbergen: Das Haushaltsjahr 2017 schloss mit einem Bombenergebnis ab. Über zehn Millionen Euro konnten der allgemeinen Rücklage der Stadt zugeführt werden, die damit Ende 2017 auf 16,8 Millionen Euro gestiegen ist. Ein dickes Polster für die kommenden Jahre.

"Es ist der höchste Rücklagenfluss in meiner Amtszeit", betonte Jochen Kaupp, der seit 23 Jahren für die Stadt Freudenstadt arbeitet, als er das vorläufige Rechnungsergebnis im Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales (VTS) vorstellte. Durch das bessere Ergebnis im seinerzeit noch kameralistischen Haushalt konnte auf die geplante Kreditaufnahme von 1,9 Millionen Euro verzichtet werden.

Auch die mit 1,7 Millionen Euro veranschlagte Entnahme aus der Rücklage konnte gestrichen werden. Die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt, die im Haushaltsplan mit 1,9 Millionen Euro vorgesehen war, stieg auf 7,3 Millionen Euro. Auch die Tilgung von Schulden konnte leicht um 72 516 Euro auf 810 000 Euro erhöht werden. Heraus kam unter dem Strich eine satte Nettoinvestitionsrate von rund 5,3 Millionen Euro.

Für das Ergebnis im Jahr 2017 ist unter anderem die gute wirtschaftliche Lage der Freudenstädter Unternehmen verantwortlich. Statt geplanten 8,8 flossen 10,1 Millionen Euro Gewerbesteuer an die Stadt. Bei zahlreichen Haushaltsposten gab es bei den Ausgaben Unterschreitungen, so auch bei den Personalausgaben, die um rund 600 000 Euro geringer ausfielen als geplant. Dafür seien aber nicht Einsparungen beim Personal verantwortlich, bemerkte dazu Oberbürgermeister Julian Osswald. Es seien vielmehr Langzeitkranke bei der Stadtverwaltung und nicht besetzte Stellen. "Das ist Geld, das wir nicht ausgeben konnten", bemerkte der OB.

Stadtrat Wolfgang Tzschupke (Freie Wählervereinigung) war beeindruckt: "Ein tolles Ergebnis, wie auch in den Jahren zuvor", lobte er. Diese Zahlen seien ein Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Situation. Bei aller Freude über den Jahresabschluss warnte Julian Osswald vor allzu großer Euphorie: "Die Jahre werden auch wieder anders werden." Dennoch bemerkte er süffisant, mit Rücklagen von knapp 17 Millionen Euro befinde sich die Stadt in keiner akuten Notsituation. Das Rechnungsergebnis geht jetzt ans Regierungspräsidium und kommt dann zur endgültigen Feststellung an die Stadt zurück.