Viel los war in der kleinen Küche der Lecher Stube. Die Kochprofis Mike Süsser (rechts), Andreas Schweiger (Dritter von rechts) und Ole Plogstedt (Dritter von links) brachten Leben in das Bistro von Familie Mauch. Marcel (links) und Garry (Zweiter von rechts) freuten sich zusammen mit Mutter Yvonne Mauch (Zweite von links). Foto: Kirschmann

TV-Köche im Einsatz in der Lecher Stube. Dreitägige Dreharbeiten im Facharztzentrum.

Freudenstadt - Noch einmal wird der schwarze Kochkittel kurz akkurat zurecht gerückt und versucht, sich die Müdigkeit aus dem Gesicht zu wischen. "Alle aus dem Bild! Aufnahme läuft!", mahnt ein junger Herr mit einer kiloschweren Kamera auf der Schulter. Kameramänner, Tonassistenten mit Mikrofonangeln, Autoren und Köche – alle tummeln sich entweder in der kleinen Küche der Wirtschaft oder auf der Terrasse.

In den vergangenen Wochen herrschte selten so viel Betrieb in der Lecher Stube im Freudenstädter Facharztzentrum wie bei den Dreharbeiten zur TV-Show "Die Kochprofis – Einsatz am Herd".

Garry Mauch hatte vor einigen Wochen die TV-Köche kontaktiert. "Irgendwie kam unser Bistro nicht an. Mit den vielen Leuten, die täglich im Facharztzentrum aus und ein gehen, ist ja eigentlich potenzielle Kundschaft vorhanden." Zuerst versuchte Mauch auf eigene Faust das Geschäft wieder anzukurbeln und setzte sich mehrere Male mit dem Verpächter zusammen. Alles ohne Erfolg. Deswegen sah er in der TV-Sendung seine Rettung. Ole Plogstedt, Andreas Schweiger und Mike Süsser nahmen sich seines Falls an.

"Für mich ist es ja fast ein Heimspiel", erklärt der gebürtige Karlsruher Andreas Schweiger grinsend. "Früher sind wir mit der Familie oft ins Panoramabad gefahren. Das war die Attraktion hier." Und auch für Ole Plogsted ist es nicht der erste Aufenthalt in Freudenstadt. Zusammen mit seiner Familie und seinen Hunden verbrachte er bereits einen Urlaub in Freudenstadt.

Erholung steht jedoch bei ihrem aktuellen Aufenthalt nicht auf dem Plan. Nach dem am Sonntag das Testessen und die anschließende Manöverkritik stattfand, kümmerte sich das Team in den vergangenen zwei Tagen darum, die Lecher Stube auf Vordermann zu bringen. In der Küche und außerhalb. "Neben dem, was später im Fernsehen zu sehen ist, findet viel Arbeit natürlich auch hinter der Kamera statt", so der Aufnahmeleiter Gordon Wüst. "Das Betriebswirtschaftliche ist in der Gastronomie ein Aspekt, der oft vergessen wird."

Da für diese große Umstrukturierung nur drei Tage Zeit zu Verfügung stehen, sind Tage mit zwölf Stunden Drehzeit keine Seltenheit. Denn da kein Drehbuch vorhanden ist, sei kein planmäßiges Drehen realisierbar, sagt Wüst. So kommen bei der Produktion für eine 45-minütige Sendung rund 30 Stunden Videomaterial zusammen. Dieses wird dann in der sechswöchigen Nachproduktion gesichtet und geschnitten, damit es später im Fernsehen erscheinen kann.

An die Ausstrahlung der Folge kann Garry Mauch allerdings noch nicht denken. Kaum ist er mit dem Interview auf der Terrasse fertig, ruft es aus der Küche "Garry! Herkommen! Sofort!" Er entledigt sich kurz der Schweißtropfen auf der Stirn, und schon steht er für die nächsten Aufnahmen in der Küche bereit. Denn nun wird gekocht. Unter der Anleitung und den Ratschlägen der Profiköche bereitet Mauch samt seiner Familie das Essen für den Abschlussabend vor. In der kleinen Küche geht es drunter und drüber. "Ich brauche ein Kilogramm Butter. Wo ist die Waage?", ruft es aus der einen Ecke, während in der anderen der Lachs zubereitet wird. Ständiger Begleiter ist natürlich die Kamera. "Solche Szenen lassen sich nicht wiederholen. Darunter leidet die Authentizität. Das sind ja hier keine Schauspieler, sondern Unternehmer und Köche", stellt der Aufnahmeleiter fest.