Christian Roppelt übernimmt im Herbst die Geschäftsführung der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH. Foto: Schwarzwälder-Bote

Neues Kapitel bei der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH / Offizielle Vorstellung am Montag

Von Simone Heinzelmann Freudenstadt. Nach einem blamablen Fehlversuch mit einem designierten Geschäftsführer, der gleich von der Polizei abgeführt wurde, soll nun bei der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH endlich ein neues Kapitel beginnen. Christian Roppelt wird die Leitung ab Herbst übernehmen. Am Montag stellt er sich offiziell vor.Christian Roppelt ist derzeit noch Vorsitzender des Kommunalunternehmens Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach. Gestern gab der 53-Jährige dort seinen Wechsel bekannt. Bereits im Oktober soll er die Geschäftsführung der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH und damit die Nachfolge seines geschassten Vorgängers Rainer Schmidhuber übernehmen. Von Seiten des Landkreises wird Roppelt als "erfahrener, vielseitig qualifizierter und menschlich sehr angenehmer Geschäftsführer" angekündigt.

Der studierte Mediziner war zunächst im Kreiskrankenhaus seiner oberfränkischen Heimatgemeinde Kronach in der Anästhesie tätig. Im Klinikum in Bayreuth leitete er anschließend die Intensivstation. Dann spezialisierte er sich auf Qualitätsmanagement und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Akademie für Krankenhausmanagement in Ingoldstadt. 2005 übernahm er die Leitung im Medizinmanagement an der Frankenwaldklinik Kronach und war Mitglied der Geschäftsführung. Die Privatisierung der Klinik führte ihn in die Konzernzentrale der Rhön-Klinikum AG. Schließlich übernahm er in Sulzbach-Rosenberg nach eigenen Aussagen ein "sanierungsreifes" Krankenhaus, das er "in die schwarzen Zahlen führte". "Ich habe viel umstrukturiert", so Roppelt im Gespräch mit unserer Zeitung. Vier Jahre ist er jetzt beim Kommunalunternehmen Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach. Jetzt sei es Zeit für etwas Neues gewesen, so der 53-Jährige.

"Ich habe mein Führungszeugnis schon vorgelegt, es ist lupenrein", so Roppelt lachend hinsichtlich des Auftritts des vorigen Bewerbers, der bei der Vorstellung im Freudenstädter Krankenhaus von der Polizei abgeführt worden war. Auch er sei von der Personalagentur auf den vakanten Posten in Freudenstadt angesprochen worden, erzählt Roppelt. Er habe sich die Klinik angeschaut, sich bei Rückert vorgestellt, und die Chemie habe gleich gestimmt. Die Landschaft sei wunderschön, außerdem habe ihn das Haus, das größer sei als seine Einrichtung in Sulzbach-Rosenberg, gereizt. Die Häuser hätten aber ähnliche Strukturen.

Er habe auch schon ein Konzept präsentiert. Eventuell gelte es, formuliert Roppelt vorsichtig, klinische Prozesse zu optimieren. "Die größere Baustelle wird Horb sein", meint er auch im Hinblick auf die tatsächlichen Umbaumaßnahmen. Ein großes Problem sei, wie an seiner jetzigen Stelle auch, die Gewinnung und Bindung jüngerer Ärzte. Mit einem Projekt, durch das bereits Studenten ans Haus gebunden werden, sei er sehr erfolgreich. Dieses biete sich wohl auch für Freudenstadt an. Auch ein Gesundheitsnetzwerk der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte, um Patienten in der Region zu halten, sei sinnvoll. Weiter in die Tiefe gehen will Roppelt aber noch nicht, erst will er sich richtig einarbeiten und auch schon vor seinem geplanten Start im Oktober den stellvertretenden Geschäftsführer Theo Blum "entlasten" und mit ihm das weitere Vorgehen absprechen.

Auch vor der kommunalpolitischen Komponente ist Roppelt nicht bang – zum einen habe er als Anästhesist "eiserne Nerven", zum anderen sei er selbst schon 24 Jahre lang als Gemeinderat kommunalpolitisch aktiv gewesen und ist außerdem im Bundesvorstand des Interessenverbands kommunaler Krankenhäuser.

Derzeit ist Christian Roppelt mit seiner Frau auf Wohnungssuche in der Region. Sein Sohn ist die meiste Zeit in Mainz, wo er Zahnmedizin studiert.