Eine große künstlerische Zukunft haben Darius Finkbeiner (links) und Hagen Rauscher vor sich. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Hagen Rauscher und Darius Finkbeiner zählen jetzt zum Bundesjugendorchester

Hagen Rauscher aus Dietersweiler und Darius Finkbeiner aus Röt haben den Sprung ins renommierte Bundesjugendorchester (BJO) geschafft. Sie gewannen das Probespiel und zählen nun zu den Mitgliedern in einem der wahrscheinlich besten Jugendorchester weltweit.

Freudenstadt. Im Pressegespräch "zu dem unglaublich schönen Anlass" machten Schulleiter Christian Pöndl und Vereinsvorsitzender Volker Henne keinen Hehl aus ihrer Begeisterung über den Erfolg ihrer beiden Schützlinge. Seit Jahren schon werden die beiden "Riesentalente" an der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt musikalisch betreut und gefördert: Hagen Rauscher als Schüler von Trompeten-Lehrer Christian Pöndl und Darius Finkbeiner von Posaunen-Lehrer Hikaru Furue.

Beide Jugendliche sind in ihrer jeweiligen Disziplin bereits Bundespreisträger. Im Deutschland-Auswahlorchester musizieren sie gemeinsam. Vorbereitet für ihr Probespiel wurden die Jungs auch von ihren akademischen Lehrern: Darius Finkbeiner durch Werner Schrietter von der Musikhochschule Karlsruhe und Hagen Rauscher von Wolfgang Bauer von der Musikhochschule Stuttgart.

Es sei wohl ein seltener Fall, dass "zwei Gleichaltrige von der gleichen Musikschule an einem Wochenende" einen solchen Karrieresprung vollziehen, vermutet Pöndl. Das erfreuliche Ereignis passt nach Volker Hennes Überzeugung genau zum zehnjährigen Bestehen der hiesigen Musik- und Kunstschule, an der sich nahezu tausend junge Leute ihre ersten künstlerischen Sporen auf den Gebieten Musik, Rhythmik und Kunst verdienen. Das "hohe Niveau", auf dem sich der pädagogisch ambitionierte Verein bewege, spreche für das Lehrpersonal und die engagierten Vorstandsmitglieder, so der Vereinsvorsitzende.

Der Volksmund sagt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht. Analog dazu lässt sich festhalten: Hinter erfolgreichen Jungmusikern stehen auch einsatzwillige Eltern. Die Familien von Hagen Rauscher und Darius Finkbeiner fördern die Musik, wo immer möglich, und leisten vielerlei Dienste. Selbstredend fiebern sie bei Auftritten und Konzerten mit.

Bei beiden musizieren auch Eltern und Geschwister

Beide Talente kommen aus Häusern, in denen auch Eltern und Geschwister musizieren. Carin Rauscher erinnert sich an die musikalischen Anfänge ihres Sohnes Hagen: Schon in dessen frühen Jahren hat sie ihrem Sohn am Klavier Noten vorgespielt und so den Weg bereitet. Die Musik "kommt aus ihm selbst", sagt sie. Zunächst spielte der Junge Trompete nach Gehör. An der Musik- und Kunstschule wurde er dann, wie sie sagt, vom "besten Trompeterlehrer im Landkreis", Christian Pöndl, ausgebildet.

Bei den Finkbeiners in Röt nahm die Musik schon immer eine zentrale Rolle ein, wie Darius’ Mutter Christine versichert. Die fünfköpfige Familie hat sich zu einem Bläserquintett formiert und spielt in einem Posaunenchor. Hier erwies sich auch, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, denn Darius‘ Vater betätigte sich als Jungbläser-Ausbilder.

Darius Finkbeiner ist 16 Jahre alt und besucht in Baiersbronn das Richard-von Weizsäcker-Gymnasium. Hagen Rauscher liegt altersmäßig knapp dahinter und ist in der zehnten Klasse des Freudenstädter Kepler-Gymnasiums. Schule und begleitendes Studium an der Musikhochschule verlangen beiden viel ab. Wenn Hagen Rauscher und Darius Finkbeiner, auch auf Auslandskonzerten und mit berühmten Dirigenten, mit dem Bundesjugendorchester unterwegs sein werden, werden ihre Schulleitungen sie wohl großzügig beurlauben. "Wer im Alter von 19 Jahren das Orchester verlässt, ist gerüstet für die Zukunft als Musiker", sichern die Verantwortlichen des BJO zu. Das gilt aller Voraussicht nach auch für Hagen Rauscher und Darius Finkbeiner.