Im Repair-Café sollen Reparaturen an den verschiedensten Geräten möglich sein. In Horb wird die Einrichtung gut angenommen. Foto: Hopp

BUND und Bruderhaus-Diakonie machen gemeinsame Sache. Experten werden gesucht.

Freudenstadt - Noch in diesem Jahr ein Repair-Café eröffnet werden. Ehrenamtliche Fachkräfte, die dieses Projekt unterstützen wollen, werden derzeit gesucht.

Die Idee für das Repair-Café wurde bereits bei der Hauptversammlung des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) von Walter Trefz geäußert. Inzwischen wurde die Initaitive für eine solche Einrichtung, die es in Horb bereits gibt, ergriffen. Die Vorbereitungen sind schon weit fortgeschritten.

Partner für das Repair-Café in Freudenstadt wird die Bruderhaus-Diakonie. In ihrem Werkhaus in Freudenstadt in der Wittlensweiler Straße soll es eingerichtet werden. Claus Gillisch, Werkstattleiter der Bruderhaus-Diakonie, hatte von der Idee des BUND gelesen und mit Walter Trefz Kontakt aufgenommen. "Es gab schnell einen engen Austausch", sagt Gillisch. Im Oktober wolle man das Repair-Café eröffnen.

Keine Konkurrenz zu örtlichen Firmen

Bei der Einrichtung geht es darum, allerlei Dinge zu reparieren, um sie nicht gleich wegzuwerfen. Denn oft ist es nur ein kleiner Defekt, der dafür verantwortlich ist, dass ein Gerät nicht mehr richtig funktioniert. Man wolle die Wegwerfgesellschaft etwas bremsen, sagt Walter Trefz. Zuviele Rohstoffe und Energie gingen heutzutage verloren. Es gebe viele Produkte, die man noch reparieren kann.

Bürger können ihre Haushaltsgeräte, Fahrräder, Fernseher, Nähmaschinen oder Sonstiges in das Repair-Café bringen, wo Fachleute sie bei der Reparatur beraten und unterstützen. Es solle keine Konkurrenz zu Firmen sein, betont Gillisch, sondern eine Hilfe zur Selbsthilfe. Derzeit werden ehrenamtliche Profis gesucht, die das Projekt unterstützen. Gefragt sind unter anderem Zweiradmechaniker, Mechaniker, Elektriker und Elektroniker oder Frauen, die nähen können. Eine Steuerungsgruppe, zu der auch Walter Trefz und Claus Gillisch gehören, hat sich ein paar mal getroffen, um das Ganze auf den Weg zu bringen.

Funktionieren soll das Repair-Café laut Gillisch nach dem Horber Vorbild. Denn dort laufe es richtig gut. Neben der Reparatur von Gegenständen geht es im Repair-Café auch darum, Hürden im Umgang mit behinderten Menschen abzubauen. Wie Claus Gillisch erläutert, werden Klienten der Bruderhaus-Diakonie, beispielsweise aus der Sozialpsychiatrie, soweit es möglich ist für die Bewirtung der Café-Besucher eingesetzt. So wolle man die Begegnung mit Menschen, zu denen man sonst nur selten Kontakt habe, fördern. Die Reparatur im Repair-Café kostet nichts, lediglich eventuell notwendige Ersatzteile müssen von den Kunden bezahlt werden. Claus Gillisch jeden falls ist überzeugt: "Das wird eine gute Geschichte."

Es habe lange gedauert, aber "wir sind froh, dass das jetzt in die Gänge kommt", betont Walter Trefz. Das Werkhaus der Bruderhaus-Diakonie sei als Domizil für das Repair-Cafe nahezu ideal. Jetzt hoffe man, dass viele "Schrauber" bei dem Projekt mitmachen. Es gebe zwar schon einige Bastler, die sich bereiterklärt haben mitzuarbeiten, doch besonders im Bereich der Elektrik sei noch Unterstützung gefragt. Auch Walter Trefz ist guter Hoffnung, dass das Repair-Café ein Erfolg wird.