Windkraftanlagen bei 24-Höfe. In Loßburg und Alpirsbach sollen bald weitere hinzukommen. Foto: Rath

Fortschreibung kommt. Flächen für Windkraft und Solarstrom Thema in Sitzung. Golfplatz in Baiersbronn.

Kreis Freudenstadt - Die Gesamtfortschreibung des Regionalplans 2015 für den Bereich Nordschwarzwald ist beschlossene Sache. Große Themen in der Sitzung des Regionalverbands waren außerdem Windkraft-Flächen, ein Solarpark in Horb und der Bau eines Golfplatzes in Baiersbronn.

Der zuständige Planungsausschuss des Regionalverbands, der am Mittwoch tagte, will die Kommunen verstärkt in die Regionalplanung einbinden. Die Vorgaben im aktuellen Regionalplan stammen aus den Jahren 2000 bis 2004. Seit 2005 gaben sie Städten und Gemeinden in der Region Nordschwarzwald ihre räumliche Entwicklung vor.

Dass diese teilweise zu knapp bemessen war, zeigten zahlreiche Zielabweichungen, wie Verbandsmitglied Rainer Prewo (SPD) in der Sitzung des Planungsausschusses in Pfalzgrafenweiler bemerkte. Er sprach von "dauernden Reibungen mit den Gemeinden". Hauptgrund für die Gesamtfortschreibung des Regionalplans sind laut Verbandsvorsitzendem Jürgen Kurz und Verbandsdirektor Matthias Proske die Veränderung der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen, fortschreitende Globalisierung und ein wirtschaftlicher Strukturwandel.

Kommunen werden stärker eingebunden

Damit verbunden seien räumliche und strukturelle Veränderungen, die Auswirkungen auf die Raumentwicklung haben. Im neuen Regionalplan könnte "das für eine Weiterentwicklung der Kommunen zunehmend enger werdende Korsett", wie sie es beschrieben, künftig etwas gelockert werden. Künftige Wohnbau- und Gewerbeflächen und Projekte zur Nahversorgung sollen im Dialog mit Städten und Gemeinden entwickelt werden. Zudem soll es einen Arbeitskreis Regionalplan (AKR) geben. In der Sitzung nahm der Ausschuss ferner Stellung zu lokalen Projekten.

Energiezonen Loßburg:

Einstimmig fiel auch die Zustimmung des Ausschusses für die Aufstellung eines Teilflächennutzungsplans Windenergie in Loßburg aus. Die Gemeinde möchte insgesamt fünf Konzentrationszonen für die Windenergie mit einer Gesamtfläche von 63 Hektar ausweisen, um darin die Anlagen zu bündeln. Die Zonen befinden sich in den Bereichen Oberes Weiler/Romishorn (30,5 Hektar), Bruckbach (8,4), Hallwanger Weg (12,7), Tannenwald (9,1) und Burgberg (2,3 Hektar).

Windräder in Alpirsbach:

Zwei Windenergieanlagen wollen die Bürger-Energie Schwarzwald und die Stadtwerke Freudenstadt mit der Enercon GmbH im Glaswald in Alpirsbach auf Gemarkung Reinerzau aufstellen. Der Standort für die Anlagen des Typs E-141 mit einer Nabenhöhe von 159 Metern und einem Rotordurchmesser von 141 Metern liegt zwar am Rand des geplanten Vorranggebiets für die Nutzung von Windenergie aber innerhalb der vorgesehenen Konzentrationszone. Der Regionalverband Nordschwarzwald hat dagegen keine Bedenken. Der Beschluss des Planungsausschusses fiel auch hier einstimmig aus.

Solarpark in Dettlingen:

In Horb-Dettlingen möchte ein privater Investor nordwestlich der Ortslage einen Solarpark errichten. Da sich das 1,46 Hektar große Gebiet im Außenbereich befindet, ist das Aufstellen eines Bebauungsplans erforderlich. Auch hier waren sich die Mitglieder des Planungsausschusses einig. Sie stimmten geschlossen einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Energiepark Dettlingen" zu.

Golfplatz in Baiersbronn:

Auch für den Bebauungsplan Ailwaldhof in Baiersbronn gab die Versammlung grünes Licht – bei einer Gegenstimme. Damit ist der Weg für die Erweiterung eines Hotelgebäudes und den Bau einer Sechs-Loch- Golfanlage nordwestlich von Klosterreichenbach frei. Obwohl Golfplätze im Regionalen Grünzug, wie hier der Fall, zulässig sind, wollte Joachim Wildenmann (Bündnis 90/Die Grünen) nicht zustimmen. Er bezeichnete das Vorhaben als "nicht vertretbar" und sprach von einer "enormen Versiegelung". Ganz anders argumentierte Landrat Klaus Michael Rückert (CDU). Er hob die Wichtigkeit des Projekts für den Tourismus hervor und sprach von "viel Sensibilität" bei der Planung.