Die Falkenrealschule in Freudenstadt will sich durch einen bilingualen Zug weiter profilieren. Foto: Breitenreuter

Bilingualer Zug soll eingeführt werden. Ausschuss gibt grünes Licht. Schulleitung sieht nur Vorteile.

Freudenstadt - Die Freudenstädter Falkenrealschule wird bald zu den 20 Prozent der Realschulen im Land gehören, die einen bilingualen Zug anbieten. Der Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales (VTS) gab dazu einstimmig grünes Licht.Der zweisprachige Unterricht in Deutsch und Englisch soll in den Fächern EWG (Erd-, Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde) sowie in Geschichte erteilt werden. Wie Realschulrektorin Stefanie Maier im Ausschuss betonte, ist nicht das Lernen der Sprache das Unterrichtsziel, sondern ihre Anwendung. Die Fehlertoleranz sei dabei viel größer als im Sprachunterricht.

Aus eigener Erfahrung berichtete Stefanie Maier, die an ihrer früheren Schule einen bilingualen Zug aufgebaut hatte, dass die Schüler durch den ständigen Kontakt mit der Fremdsprache eine viel höhere Sprachkompetenz erreichen. Pro Schuljahr werden in den entsprechenden Fächern mindestens 80 Wochenstunden Unterricht in englischer Sprache gehalten. Die Fach- und Schulkonferenz hätten das Projekt, das der Falkenrealschule vom Regierungspräsidium angeboten wurde, einstimmig befürwortet, so Maier weiter. Die Fachschaft entwickle bereits ein Konzept, welche weiteren Fächer bilingual unterrichtet werden können. Im Gespräch seien naturwissenschaftliches Arbeiten, Sport und bildende Kunst.

Durch den bilingualen Unterricht hätten die Realschüler direkt Anschluss an das WGI (Wirtschaftsgymnasium International). "Wir sehen nur Vorteile", hob die Schulleiterin hervor. Für die Falkenrealschule bedeute ein bilingualer Zug eine klare Profilierung.

Oberbürgermeister Julian Osswald unterstützte die Pädagogin, zumal die Einrichtung des Zugs die Stadt finanziell nicht belasten wird. Entscheidend für die Schüler sei, eine Sprache nicht nur zu lernen, sondern auch anzuwenden, bemerkte der OB. Lediglich die Sachkosten seien gering höher.

Nach den Schulbüchern fragte Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle. Bücher im herkömmlichen Sinn seien für die Fächer in Englisch nicht erhältlich. Der bilinguale Unterricht funktioniere mit themenbezogenen "Workbooks". Darüber hinaus bekämen die Schüler die üblichen deutschen Schulbücher für die Themen, die auf Deutsch unterrichtet werden. Ob die Schüler denn auch den fachlichen Anspruch schaffen, wollte Bärbel Altendorf-Jehle zusätzlich wissen. Aus Erfahrung seien die Schüler des bilingualen Zugs den Mitschülern inhaltlich oft sogar überlegen, antwortete Rektorin Stefanie Maier.