Die imposante Baugrube für das Projekt "Wohnen mit Service" ist schon ausgehoben. Foto: Breitenreuter

Auf 1,4 Hektar großem Grundstück entsteht Nutzungsmix aus betreutem Wohnen, Tagespflege und konventionellem Wohnen.

Freudenstadt - Auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Rappen an der Straßburger Straße in Freudenstadt entsteht ein neues innerstädtisches Zentrum. Die Vorzeichen dafür sind nicht zu übersehen. Zwei Bauträger realisieren ihre Projekte. Der Startschuss ist gefallen.

Gekauft und überplant hat das gesamte Gelände der Freudenstädter Architekt Matthias Jarcke. Auf dem 1,4 Hektar großen Grundstück entsteht ein Nutzungsmix aus betreutem Wohnen, Tagespflege und konventionellem Wohnen. Die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH verwirklicht in zwei Bauphasen das "Rappenquartier" mit insgesamt 60 Eigentumswohnungen im Bereich des Wölperwiesenwegs. Gebaut werden insgesamt fünf Häuser in Niedrigenergiebauweise. Zurzeit sind die Erschließungsarbeiten in vollem Gang. Zunächst werden drei Häuser erstellt, die in etwa einem Jahr bezugsfertig sein sollen.

Fest zum Verkaufsstart

Außergewöhnlich feierte Wüstenrot den Verkaufsstart auf der Baustelle. Im Festzelt wurden die Besucher bewirtet. Im denkmalgeschützten Rappenpavillon wurde das Verkaufsbüro eingerichtet, in dem zwölf Berater den interessierten Gästen für Fragen zur Verfügung standen und die Pläne für die ersten drei Häuser ausgelegt waren.

Holger Finkbeiner, Verkaufsleiter Immobilien bei Wüstenrot, war mit der Resonanz zufrieden. 400 Kunden der Wüstenrot Bausparkasse hatte man zu der Veranstaltung eingeladen und Flyer verteilt. Wie Holger Finkbeiner erläuterte, umfassen die drei Häuser zunächst 36 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit einem Bauvolumen von rund 18 Millionen Euro. Vor Ort war auch Architekt Matthias Jarcke.

"Gute Stube" Herzstück

Etwas weiter fortgeschritten sind die Arbeiten am Projekt "Rappenpark", das vom Unternehmen Imbro Immobilien realisiert wird. Die Baugrube für den ersten Bauabschnitt ist bereits nahezu ausgehoben. Dort entsteht laut Uwe Schneider, Geschäftsführer der Firma Imbro, "Wohnen mit Service". Dabei soll es sich nicht um das klassische betreute Wohnen handeln. Schneider sieht es als "Wohnen in Gemeinschaft", deshalb werde das Herzstück auch die "gute Stube" werden, ein Gemeinschaftsraum, in dem sich die Bewohner begegnen können. Von den 35 Eigentumswohnungen mit 58 bis 112 Quadratmetern Wohnfläche für ein "komplett selbstbestimmtes Wohnen", wie Schneider sagt, seien 14 bereits verkauft. "Das Ganze soll den Charakter einer Pension haben", erläutert der Investor.

Angeschlossen wird eine Tagespflege mit bis zu 15 Plätzen. Betreiber wird laut Uwe Schneider die Stiftung "Innovation und Pflege" in Zusammenarbeit mit der Diakoniestation Freudenstadt. Im Februar 2019 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Platz zur Begegnung

Der zweite Bauabschnitt der Firma Imbro umfasst Wohnungen und Gewerbe entlang der Rappen- und Straßburger Straße. Entweder noch in diesem Jahr oder im Frühjahr nächsten Jahres soll mit diesem Projekt begonnen werden. Innerhalb des Rappenparks soll laut Schneider ein großer Platz geschaffen werden, an dem eine Bäckerei mit Café und ein Bereich mit einem Lebensmittelsortiment für die Nahversorgung der Bewohner der näheren Umgebung angesiedelt werden könnten. Schneider stellt sich für diesen Bereich ein offenes Konzept vor. Allerdings sei es nicht ganz einfach, dafür Betreiber zu finden, gibt er zu.

In den Gebäuden des zweiten Bauabschnitts stellt sich Uwe Schneider Räume für Physiotherapie, Fußpflege oder einen Arzt vor, die das Gesamtkonzept auf dem Rappengelände stimmig ergänzen könnten.