Zwei Module für das zweite Herzkatheter–Labor des Krankenhauses angeliefert. Maßarbeit erforderlich.
Freudenstadt - Großes Spektakel am Krankenhaus Freudenstadt: Zwei insgesamt 82 Tonnen schwere Modulräume für das zweite Herzkatheter-Labor wurden gestern angeliefert und mit einem Schwerlastkran an ihren Platz gehievt.
In aller Frühe erreichten die zwei Module auf Spezialtransportern Freudenstadt. Wegen der Überbreite der Ladung waren die Laster für die Strecke von Neresheim bis Freudenstadt zwei Nächte unterwegs. Sie durften jeweils nur von 22 bis 6 Uhr fahren, erklärte einer der Fahrer von der Spedition Bender. Der Spezialtransport musste insgesamt 170 Kilometer auf Landstraßen und 100 Kilometer auf Autobahnen bewältigen.
Die erste Etappe führte von Neresheim nach Heilbronn. Auf dem zweiten Abschnitt wurde die Autobahn von Heilbronn über Leonberg bis Pforzheim-West genutzt. Auf der Bundesstraße 294 ging es zum Schluss bis Freudenstadt. Immer wieder traten für die Fahrer und das Begleitteam knifflige Situationen auf. So mussten an manchen Kreuzungen und Kreisverkehren Schilder abmontiert werden, damit der Schwertransport durchkam.
Den Auftrag für solche Fahrten erhalten nur erfahrene Fahrer, die ein feines Gespür haben müssen, wenn es mal wieder knapp um die Ecke geht. Wenn es gut lief, waren schon mal 80 Stundenkilometer drin. Am Berg reichte es ab und zu gerade für 30, berichtete ein Fahrer, der das größere Modul mit 42 Tonnen Gesamtgewicht transportierte. Laster und Modul kamen auf 82 Tonnen Gesamtgewicht bei 32 Metern Länge. Mit 40 Tonnen war das zweite Modul nur unwesentlich leichter.
Polizei begleitet die Schwertransporter
Begleitet von einer Polizeieskorte traf der Schwertransport gegen 6 Uhr in Freudenstadt beim Krankenhaus ein. Dann galt es zunächst ein Problem zu lösen. Die Zufahrt an die Baugrube im Innenhof der Klinik war anfangs nicht möglich, da der Aufleger des Schwertransporters aufzusetzen drohte. So musste zunächst ein Bagger ran, der den Weg einebnete.
Um 9 Uhr war es soweit. Der erste Schwertransport konnte sich auf den Weg zum Abladeplatz machen. Auch dabei war gutes Augenmaß gefragt, da nur wenige Zentimeter Spielraum blieben. Punkt 10 Uhr hing das kleinere Modul am Haken eines 500 Tonnen tragenden Spezialkrans. Etwa 15 Minuten später wurde das Modul am vorgesehenen Platz abgesetzt.
Das Ganze geschah unter Beobachtung zahlreicher Zaungäste. Auch Stadtbrandmeister Florian Möhrle und der Leiter der Betriebssicherheit des Krankenhauses, Klaus-Peter Krämer, schauten zu. Für die Feuerwehr bringt es neue Erkenntnisse, was die Anfahrtswege im Brandfall betrifft. Den Generalauftrag für das Projekt erhielt die Firma Vamed. Sie plant, errichtet und modernisiert Krankenhäuser, berichtete Projektleiter Jörg Schwarze. Zehn mal fünf Meter misst das kleine Modul. Sechs mal 14 Meter sind die Maße für den zweiten Container.
Eine Woche bereiten die Mitarbeiter der Firma ADK Modulbau die Räume nun auf die Installation der medizinischen Geräte vor. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, verfügt die Kardiologie am Freudenstädter Krankenhaus über ein zweites modernes Herzkatheter-Labor. Gegen Mittag befanden sich am Donnerstag beide Module an ihrem Platz. Bereits am 12. September soll das zweite Labor in Betrieb gehen. Für diesen Tag sei bereits der erste Patient notiert, so KLF-Geschäftsführer Ralf Heimbach.