Kriminalität: Neues Präsidium stellt Statistik vor / Viele Fälle von falschen Beamten

Region. Der Kreis Freudenstadt liegt auf Platz elf der sichersten Landkreise in Baden-Württemberg, heißt es in der polizeilichen Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Pforzheim für 2019. Es nahm im Januar seinen Dienst auf und ist – neben dem Kreis Freudenstadt – auch für den Stadtkreis Pforzheim, den Enzkreis und den Kreis Calw zuständig.

Die registrierten Fallzahlen seien beim Polizeipräsidium Pforzheim entgegen dem landesweiten Anstieg von 0,3 Prozent um 0,9 Prozent zurückgegangen, teilt das Präsidium mit.

Im Kreis Freudenstadt sei allerdings ein Anstieg um 179 Straftaten zu verzeichnen, wenngleich deutliche Rückgänge bei den Sachbeschädigungen an Autos und beim schweren Diebstahl zu verzeichnen seien. Der Anstieg resultiere in der Zunahme bei den Körperverletzungen und beim Wohnungseinbruchsdiebstahl. Im Jahr 2019 stiegen die Fallzahlen insgesamt im Kreis Freudenstadt um 179 Fälle auf 4104 (2018: 3925) an. Die Aufklärungsquote fiel um zwei Prozentpunkte auf einen Wert von 62,4 Prozent.

Einen Anstieg gab es auch bei den Anzeigen wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Im Kreis stieg die Zahl der Anzeigen von 64 im Jahr 2018 auf 87 im Jahr 2019. Im Präsidiumsbereich stellten bei den Tatverdächtigen Deutsche mit 216 von insgesamt 325 die Mehrheit.

Wieder mehr Wohnungseinbrüche

Die Fallzahlen der Raubdelikte lagen 2019 im Kreis bei 14, im Jahr davor waren es noch zehn. Präsidiumsweit stiegen die Zahlen von 115 auf 123. Im Kreis Freudenstadt wurden 2018 keine Raubüberfälle auf Zahlstellen oder Geschäfte registriert, 2019 waren es hingegen sechs Fälle.

Die Körperverletzungsdelikte gingen zwar im Präsidiumsbereich zurück, im Kreis Freudenstadt gingen die Fallzahlen aber um sieben Prozent, beziehungsweise 30 Fälle nach oben.

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurde im Kreisim vergangenen Jahr acht Mal registriert. Eine Körperverletzung zum Nachteil eines Polizisten wurde ein Mal angezeigt. 17 tätliche Angriffe auf Polizisten führt die Statistik für den Kreis auf. 2018 waren es 15.

Wie im Jahr zuvor wurden im Kreis drei Fälle von Straftaten gegen das Leben verzeichnet. Im Bereich des Präsidiums waren es 27 Fälle.

640 Fälle (2018: 574) von Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit regisitrierte die Polizei im Kreis, Das ist eine Zunahme von 11,5 Prozent. Die Fallzahlen von Körperverletzungen stieg um sieben Prozent oder 30 Fälle auf 459 (2018: 429) Fälle an. 1128 Diebstähle wurden 2019 bei der Polizei angezeigt. 753 Vermögens- und Fälschungsdelikte gab es laut Statistik im Landkreis. Im Vergleich zu 2018 war 2019 ein leichter Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen im Bereich des Präsidiums zu verzeichnen. Im Kreis Freudenstadt waren es 39 Fälle (2018: 30). Die Aufklärungsrate lag bei 15,4 Prozent.

Die Rauschgiftdelikte befinden sich im Bereich des Präsidiums auf dem dritthöchsten Stand im Zehnjahresvergleich. 324 Fälle wurden 2019 im Kreis registriert, 2019 waren es noch 289.

Schwerpunkt liegt in Horb

132 Delikte mit falschen Polizeibeamten gab es im Präsidiumsbereich. Mit 113 Fällen liegt der Schwerpunkt im Kreis Freudenstadt. Bei dem einzigen dort vollendeten Fall entstand eine Schadenssumme von 37 000 Euro. Schwerpunkte waren Horb (32), Baiersbronn (25) und Freudenstadt (18). 14 Mal versuchten Betrüger den Enkeltrick im Kreis, 2018 waren es sechs Versuche. Beute machten sie aber nur einmal, so die Polizei.

Die Aufklärungsquote lag im Kreis bei 62,4 Prozent (2018: 64,4 Prozent). In fast allen Deliktsbereichen sind laut Polizei ansteigende Fallzahlen zu verzeichnen mit Ausnahme der Delikte des schweren Diebstahls, der Straftaten gegen das Leben und der Vermögens- und oder Fälschungsdelikte. Im Gesamtergebnis zog Polizeipräsident Wolfgang Tritsch für die Region Nordschwarzwald ein positives Resümee. Der Zuständigkeitsbereich des neu gegründeten Polizeipräsidiums sei der sicherste in Baden-Württemberg.