Torsten Iffland zeigte den Schülern einen Induktor während der Führung durch die Produktion. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Induktion Thema bei Exkursion des Kepler-Gymnasiums

Freudenstadt. Physikunterricht einmals anders: Der Physik-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 1 des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt unter der Leitung von Albrecht Ortmann besuchte die Firma EMAG Eldec Induction in Dornstetten.

Die Klasse wurde von Personalleiterin Mirja Brett-Perica, dem Leiter der Ausbildung, Torsten Iffland, und dem Elektroingenieur Dirk Schlesselmann empfangen. Zunächst wurde den Schülern eine zweistündige Präsentation über die Historie der Firma, die Produkte und über die physikalischen Hintergründe der Maschinen vorgetragen.

Die Firma ist mit ihren Produkten in vielen großen Unternehmen wie Audi, Boeing oder Stihl zu finden. Die Maschinen arbeiten allesamt mit Induktion. Der wichtigste Anwendungsbereich ist das induktive Härten von metallischen Werkstoffen, indem Oberflächen durch kurzes induktives Erhitzen zum Glühen gebracht und anschließend blitzschnell abgekühlt werden. Dieser Schritt ist von besonderer Wichtigkeit für die Langlebigkeit und Qualität der Produkte.

Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich der Firma ist das induktive Löten. Da die Exkursion zum Abschluss der Unterrichtseinheit Induktion stattfand, waren diese physikalischen Vorgänge für die Schüler gut verständlich, und sie konnten sich ein Bild machen, wie die in der Schule gelernte Theorie in der Praxis zum Einsatz kommt. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit einem Betriebsrundgang. Dabei wurde das zuvor vermittelte theoretische Wissen anhand verschiedener Maschinen veranschaulicht.

Besonders faszinierend war dabei eine der neuesten Maschinen, die ein additives Fertigungsverfahren nutzt. Anstatt zum Beispiel ein Werkstück aus einem festen Block herauszufräsen, werden bei der additiven Fertigung Bauteile Schicht für Schicht aus Werkstoffen aufgebaut, die als feines Pulver vorliegen.

Zum Abschluss der Führung bekam der Leistungskurs noch zwei Maschinen vorgeführt, die zur induktiven Härtung von Bauteilen eingesetzt werden. Am Ende des Tags waren die Schüler des Kepler-Gymnasiums beeindruckt von den Maschinen und den Prozessen bei dem Unternehmen. Regelrecht begeistert waren sie von der Verknüpfung von Theorie und Praxis.