Vorfreude auf das Weihnachtsoratorium (von links): Kirchenmusikdirektor Karl Echle (Taborkirche), Kantorin Carmen Jauch (Alpirsbacher Klosterkirche) und Kirchenmusikdirektor Jörg M. Sander (Freudenstädter Kantorei). Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzertreihe: Großprojekt von Taborchor, Chor der Martinskirche und den Kantoreien der Stadtkirche und Klosterkirche Alpirsbach

Die Freudenstädter Kantorei, der Taborchor, die Alpirsbacher Kantorei und der Chor der Martinskirche haben ein besonderes Großprojekt geplant: die gemeinsame Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach.

Freudenstadt. Das Weihnachtsoratorium gilt als bekannteste und meistgespielte Weihnachtsmusik, die von Johann Sebastian Bach so konzipiert wurde, dass sie den Evangelientext auf die sechs Sonn- und Feiertage der Weihnachtszeit verteilt. Entsprechend werden die sechs Kantaten mit ihrem jeweils eigenen musikalischen Charakter in sechs Gottesdiensten der Weihnachtszeit in der Stadtkirche, der Taborkirche und der Klosterkirche in Alpirsbach aufgeführt.

Erste Aufführung vor fünf Jahren

In ökumenischer Verbundenheit zwischen Freudenstadt und Alpirsbach sei das Weihnachtsoratorium schon einmal vor fünf Jahren aufgeführt worden und habe für "rappelvolle Kirchen" gesorgt, erläuterte Kirchenmusikdirektor Jörg M. Sander von der evangelischen Freudenstädter Kantorei in einem Pressegespräch. Diese überwältigende Erfahrung habe dazu ermutigt, in diesem Jahr das Weihnachtsoratorium erneut aufzuführen, und zwar in seiner ursprünglichen und seinerzeit von Johann Sebastian Bach (1734) gedachten Form, als sechsteiligen Kantatenzyklus im Wortgottesdienst.

Dabei werden die rund 25-minütigen Kantaten nicht en bloc gesungen, sondern in den jeweiligen Festgottesdienst integriert, ergänzte Kirchenmusikdirektor Karl Echle von der Taborgemeinde und betonte schmunzelnd, dass auch in der katholischen Liturgie Chöre und Arien an der passenden Stelle erklingen, obwohl das Weihnachtsoratorium ursprünglich für den evangelischen Gottesdienst gedacht gewesen sei.

Die Planungen und organisatorischen Vorbereitungen für dieses besondere ökumenische Klangerlebnis hätten bereits in 2016 begonnen, erläuterte Sander. Heuer seien die Sänger der vier Chöre der Alpirsbacher Kantorei mit Kantorin Carmen Jauch, der Martinskirche mit Chorleiter Werner Wilms, der Taborkirche mit Kirchenmusikdirektor Karl Echle und der Freudenstädter Kantorei mit Kirchenmusikdirektor Jörg M. Sander beteiligt.

Zwischen 50 und 80 Sänger

Zwischen 50 und 80 Sänger, bestehend aus dem jeweiligen Stammchor und Gastsängern aus den anderen Chören, werden pro Kantate ihre Stimmen erklingen lassen. Neben den Chören der beteiligten Gemeinden werden Gesangssolisten, die vorwiegend aus der Region stammen, mitwirken: Helena Bickel, Petra Dieterle, Franziska Echle, Ester Haarbeck und Katharina Köbler (Sopran), Elisabeth Eiermann, Gabriele Grund und Livia Kretschmann (Alt), Hubert Mayer und sein Sohn Johannes (Tenor), sowie Clemens Morgenthaler (Bass).

Ein Orchester mit Originalinstrumenten aus der Barockzeit, darunter Streicher, Pauken, Trompeten, Hörner, Oboen und Querflöten, wird unter der Federführung der Konzertmeisterin Renate Harr aus Altensteig und in wechselnden Besetzungen spielen, erläuterte Sander. Doch zunächst stünden noch eine gemeinsame Generalprobe plus Proben jeweils vor den Gottesdiensten an, erläuterten die Kantoren. Da es sich um Aufführungen im Rahmen von Festgottesdiensten handelt, ist der Eintritt zu den Aufführungen frei. Um das aufwendige Projekt zu finanzieren, seien Spenden willkommen, so die Organisatoren.

Die Aufführungstermine des Weihnachtsoratoriums:

 25. Dezember: 10 Uhr Stadtkirche, Kantate I "Jauchzet, frohlocket" (Leitung J. M. Sander).

 26. Dezember: 11 Uhr Taborkirche, Kantate II "Und es waren Hirten" (Karl Echle).

 31. Dezember: 10 Uhr Stadtkirche, Kantate III "Herrscher des Himmels" (Werner Wilms).

 1. Januar: 17 Uhr Stadtkirche, Kantate IV "Fallt mit Danken" (J. M. Sander).

 6. Januar: 11 Uhr Taborkirche, Kantate V "Ehre sei dir, Gott" (Karl Echle)

 7. Januar: 10 Uhr Klosterkirche Alpirsbach, Kantate VI "Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben" (Carmen Jauch).