Kleinwindrad ergänzt Fotovoltaik- und Brauchwasseranlage im Naturfreundehaus Kniebis

Von Lothar Schwark Freudenstadt-Kniebis. "Mit diesem Kleinwindrad setzten wir ein weiteres Zeichen für erneuerbare Energien", freute sich Naturfreundehaus-Wirt Karl-Heinz Bus über das neue Windrad vor dem Naturfreundehaus. Dieses dreht sich seit Samstag nun auch offiziell. Alfred Bofinger brachte den Stein ins Rollen. Denn im August 2011 hatten die Naturfreunde in Stuttgart das Windrad geschenkt bekommen, wie Andreas Linsmeier, Landesvorsitzender der Naturfreunde Württemberg, bei der offiziellen Einweihung erläuterte. Nach einer Beratung entschlossen sich der Naturfreunde, den künftigen Energiespender dem Naturfreundehaus auf dem Kniebis zuzusprechen. Mit der bereits vorhandenen Fotovoltaik- und Brauchwasseranlage kann sich das Naturfreundehaus auf dem Kniebis nun als ökologisches Vorzeigeobjekt präsentieren.

"Genau dieser Standort belegt, wie Bürger mit kleinen Maßnahmen durchaus zur Energiewende beitragen können", so Linsmeier. Dass die Bundesregierung bei der Energiewende das Feld den großen Lobbyisten und Energiegroßkonzernen überlasse, die kein Interesse an einer künftigen dezentralen Energieversorgung hätten, stieß bei der Einweihung auf Kritik. "Das ist für die Naturfreunde Ansporn genug, die Energiewende von unten, also mit dem Bürger selbst, voranzutreiben", sagte Linsmeier. Obwohl die Anschaffung des Kleinwindrads keine Kosten verursachte – ganz ohne Investitionen ging es nicht. Ein Mast musste besorgt werden, der rund 1600 Euro kostete. Neben der Beschaffung eines Generators musste ein Fundament erstellt werden Auch Erdkabel wurden verlegt. Insgesamt schlug die Investition mit etwa 5500 Euro zu Buche. "Nicht eingerechnet, die große Eigenleistung der engagierten Helfer", so Linsmeier. Eine noch andauernde Spendenaktion erbrachte bisher rund 1800 Euro.

Beim Aufstellen des Windrads mussten einige Hürden überwunden werden. So war ein linksdrehendes Gewinde zwischen allen rechtsdrehenden Gewinden der große Spielverderber. Doch dieses Problem wurde ebenso gelöst wie zuvor die Standortwahl. Wichtig war es, dass der Energiespender vom Wind frei angeströmt wird.

Die Betreiber entschlossen sich, den Strom nicht ins Netz einzuspeisen. Maximal erzeugt das Kleinwindrad 1000 Watt in der Stunde. Man entschloss sich, den Strom für die Heizungsanlage zum Vorwärmen der 1000 Liter Wasser zu nutzen. So werden Fotovoltaik- und Brauchwasseranlage ergänzt.

Für den BUND gratulierte Walter Trefz zur gelungenen Umsetzung. Er lobte die Standortwahl und das Engagement von Sabine Grumbach und Karl-Heinz Bus, die das Naturfreundehaus betreiben. "Das, was sie hier machen, wird europaweit wahrgenommen", lobte Trefz das Engagement der Betreiber.

Ortsvorsteher Helmut Klaißle sagte: "Wir müssen Strom sinnvoll und erneuerbar erzeugen". Klaißle wertet das Naturfreundehaus als gelungenes Demonstrationsobjekt. Zum Ausdruck kam, dass ohne Karl-Heinz Bus mit seiner motivierten Mannschaft, die Umsetzung der Windkraftanlage am Naturfreundehaus nicht möglich gewesen wäre.