Landtagsabgeordneter Markus Rösler referiert über Gutachten zum geplanten Nationalpark

Freudenstadt. Auf Einladung des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen referierte der Nationalparkexperte und Landtagsabgeordnerte Markus Rösler im Kienbergsaal des Kongresszentrums Freudenstadt über die Ergebnisse des Gutachtens zum geplanten Nationalpark. Rösler ist naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag und Berichterstatter des Finanz- und Wirtschaftsausschuss für den Zuständigkeitsbereich des Ministeriums Ländlicher Raum und Verbraucherschutz.

Mit nach Freudenstadt kam außerdem die Grünen-Landesvorsitzende Thekla Walter. Co-Referent war Charly Ebel vom Naturschutzzentrum Ruhestein. Kreisgeschäftsführer und Bundestagskandidat Dietmar Lust (Grüne) begrüßte interessierte Bürger und Mitglieder des Freundeskreises Nationalpark. Wo genau der im Sommer zur Abstimmung im Landtag anstehende Nationalpark entstehen könne, wisse man in etwa zwei Monaten, sagte Rösler.

Der Tourismus profitiere von dem geplanten Projekt. Erhebliche Investitionen seien erwartbar, sowohl durch Sponsoren als auch durch Fördermittel auf nationaler und europäischer Ebene. Beim Thema Borkenkäfer werde immer wieder der Bayrische Wald zitiert. An Beispielen erläuterte Rösler die damalige Ausbreitung des Borkenkäfers. Die damalige Situation mit der heutigen im Schwarzwald zu vergleichen, würde bedeuten, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Man habe dort den Wald übergangslos sich selbst überlassen. Mit dem nun geplanten 30-jährigen Waldumbau werde man erst im Jahr 2045 so weit sein, wie in Bayern 1970. Erst dann werde der Wald in der Kernzone sich selbst überlassen.

Von 406 auf der roten Liste stehenden Arten würden 206 vom Nationalpark profitieren, 53 Arten eher verlieren. "Ob der Luchs kommt wissen wir nicht", so Rösler. "Wie geht die Landesregierung bei der Verkehrswegeplanung mit Gemeinden um, die kontra zum Nationalpark abstimmen?", lautete eine Frage aus dem Publikum. Hier dürfe es bei der Planung keine Unterschiede geben, meinte Rösler. Ängste der Nationalparkgegner vor einer Veränderung könne man nachvollziehen. Hier gehe es auch um den Begriff Heimat. Doch andererseits ermögliche der Nationalpark folgenden Generationen durchaus Chancen.

Zum Ende der Veranstaltung übergab Kreisvorsitzender Marc Vogt mit Kreisgeschäftsführer Lust den Referenten jeweils ein Honig-Präsent aus der Region.