Endlich heißt es wieder "Manege frei" für den Zirkus "Alessio". Doch leider kommen nur wenige Besucher zu den Aufführungen. Foto: Reimer

Sehr wenige Einnahmen und Spenden. Familie will Anfang September weiterziehen, wenn das Geld reicht. 

Freudenstadt - Endlich wieder die Manege öffnen und vor Publikum auftreten dürfen: Darauf haben die Mitglieder des Zirkus "Alessio" fast fünf Monate lang gewartet. Doch die Rechnung geht nicht auf. Der ersehnte Besucheransturm bleibt aus. 

Eigentlich hatte Tina Quaiser, Direktorin des Zirkus "Alessio", gehofft, dass die Menschen nach dem Shutdown wieder gerne zu Veranstaltungen, wie zu einem Zirkus-Auftritt, gehen wollen. Dieser ist seit Mitte März coronabedingt in Freudenstadt gestrandet. Doch seit es für den Zirkus wieder "Manege frei!" heißt, sind nur wenige Besucher in das Zelt gekommen. 

Corona-Auflagen werden eingehalten

"Die letzten Auftritte haben sich für uns geradeso rentiert", sagt die Direktorin niedergeschlagen. "Es waren nur so 20 bis 30 Besucher da." Woran das liegt, weiß Quaiser auch nicht: "Ob das jetzt wegen der Urlaubszeit so ist oder weil die Leute Angst vor dem Coronavirus haben - keine Ahnung!"

Letzteres sei aus Sicht der Zirkusdirektorin jedoch unbegründet: "Wie alle anderen haben auch wir Auflagen bekommen. Würden wir die nicht einhalten, dürften wir ja gar nicht auftreten", sagt Quaiser. So werden die Mindestabstände zwischen den Besucher-Familien eingehalten und Desinfektionsmittel verteilt. Außerdem gebe es bei den Toiletten fließendes Wasser, damit sich die Gäste die Hände waschen können. Ein Mund-Nase-Schutz sei zwar Pflicht, jedoch nur auf den Laufwegen. "Wenn die Besucher auf ihren Plätzen sitzen, können sie die Maske abnehmen. Das ist wie in den Restaurants", erklärt Quaiser. 

Spendenbereitschaft deutlich zurückgegangen

Auch das "Nimmerland", ein Hüpfburgparcours mit beispielsweise Wasserrutsche und Pferdereiten, sei nicht so gut besucht wie gedacht. Quaiser hofft, dass sich das bald ändert. Denn eigentlich wollte der Zirkus nach seiner letzten Veranstaltung am 6. September weiterziehen. Das geht aber nur, wenn die Familie bis dahin genügend Einnahmen hat. 

Auch die anfangs große Spendenbereitschaft sei in den vergangenen sechs Wochen deutlich zurückgegangen. "Das ist aber klar: In dieser Zeit muss ja jeder schauen, wo er bleibt. Und die ersten vier Monate wurden wir ja sehr unterstützt. Darüber sind wir sehr dankbar", sagt die Zirkusdirektorin. 

Zeiten:

Die Zirkus-Aufführungen finden jeden Samstag und Sonntag ab 17 Uhr statt. Das "Nimmerland" hat mittwochs bis freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.