So soll das neue Gebäude nördlich des Stadtbahnhofs aussehen, wenn es im nächsten Jahr fertiggestellt ist Visualisierung: w:architekten Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Architekturbüro realisiert Projekt am Stadtbahnhof / Gesundheitszentrum zieht ein

Zur Philosophie des Büros w:architekten in Freudenstadt gehört es, moderne Arbeitswelten zu schaffen. Jetzt schaffen die Architekten Mathias Walter und Jörg Wörner für sich und ihr Team selbst eine neue Arbeitswelt – am Freudenstädter Stadtbahnhof.

Freudenstadt. Die Großbaustelle ist für jeden sichtbar: Zwischen den öffentlichen Parkplätzen an der nördlichen Seite des Stadtbahnhofs und der Hindenburgstraße sind zurzeit die Bagger im Einsatz, um die Baugrube für ein Gebäude zu schaffen, in das neben dem Architekturbüro von Mathias Walter und Jörg Wörner auch das Gesundheitszentrum der AOK einziehen wird. Für die Gründung des Gebäudes ist auf der Seite an der Hindenburgstraße eine Hangsicherung mit einer Spritzbetonschale notwendig.

Die Firma w:architekten GmbH hat eine rasante Entwicklung hinter sich (siehe Info). Um sich weiterentwickeln zu können, suche man bereits seit vier bis fünf Jahren nach geeigneten Büroflächen, man sei jedoch nie fündig geworden, erklärt Mathias Walter. Vor etwa eineinhalb Jahren hätten er und sein Kollege Jörg Wörner Kontakt mit Rudolf Müller, dem Leiter des Amts für Stadtenwicklung bei der Stadtverwaltung Freudenstadt, aufgenommen, mit dem Ziel, in einem Gewerbegebiet ein Gebäude zu erstellen. In diesem Dialog sei das Gelände nördlich des Stadtbahnhofs ins Gespräch gekommen. Jetzt geht es an die Umsetzung eines ehrgeizigen Projekts. Das Grundstück wird auf der gesamten Länge von den Aldi-Parkplätzen fast bis zur Karl-von-Hahn-Straße bebaut. Dabei wird die Breite des Grundstücks voll ausgenutzt.

Das gesamte Erdgeschoss des neuen Gebäudes wird später von der AOK Nordschwarzwald für ihr Gesundheitszentrum, das momentan noch in der Ludwig-Jahn-Straße untergebracht ist, genutzt. Ein Stockwerk darüber ziehen Mathias Walter und Jörg Wörner mit ihrem Team ein. Für etwa 460 Quadratmeter Fläche sind die Architekten in Gesprächen mit potenziellen Interessenten. In einer Tiefgarage werden 38 Stellplätze untergebracht. Der Haupteingang in das Gebäude wird von der Hindenburgstraße her sein. Die Gesamtnutzfläche geben Mathias Walter und Jörg Wörner mit rund 3000 Quadratmetern an.

Mit dem Bau des Komplexes am Stadtbahnhof sieht Mathias Walter die Chance, ein maßgeschneidertes Arbeitsplatzkonzept umzusetzen. Das war und ist auch das Ziel bei den zahlreichen anderen Projekten, die von den beiden Architekten bereits umgesetzt wurden und noch werden. "Es geht heute mehr den je darum, dass man sich am Arbeitsplatz wohlfühlt", sagt Jörg Wörner. Starre Arbeitsplätze, fest verankerte Arbeitszeiten und eine spartanische Architektur hätten in einer Welt in der Privates mit dem Beruflichen immer mehr verschmilzt ihren Sinn ein für allemal verloren, heißt es auf der Website des Unternehmens.

Funktionalität spielt eine große Rolle

Wichtig bei der Konzeption eines Firmengebäudes sei es, zuerst danach zu fragen, wie eine Firma funktioniert. Die Funktionalität spiegle sich dann in der Form wider, und zwar in einer klaren Architektur, so Jörg Wörner weiter. Diese klare Architektur wird auch am Gebäude am Stadtbahnhof erkennbar sein. Der offizielle Spatenstich ist am kommenden Freitag. Bezugsfertig soll das neue Gebäude im zweiten Quartal 2019 sein.

Die Geschichte des Architekturbüros w:architekten ist noch ziemlich jung. Mathias Walter und Jörg Wörner arbeiteten bereits in einem anderen Büro zusammen. 2007 machte sich Jörg Wörner selbstständig und bezog Büroräume in der Loßburger Straße. 2011 stieg Mathias Walter in die Firma ein. Wie die Architekten erzählen, kamen dann immer mehr Mitarbeiter hinzu. Namhafte Firmen wie Homag, Hansgrohe, Häfele oder Braun Beton gehören inzwischen zu den Kunden. Auch der erste Bauabschnitt des Freudenstädter Gebiets Sonneneck trägt die Handschrift von w:architekten. Heute umfasst das Team 16 Mitarbeiter. Auf den 270 Quadratmetern Bürofläche herrscht drangvolle Enge. Mit 650 Quadratmetern Fläche gibt es im neuen Gebäude für die Entwicklung der Firma reichlich Luft nach oben.